Nächste PleiteNorwegen zu stark: Deutsche Handballer müssen ums EM-Halbfinale bangen

Christoph Steinert liegt am Boden

Auf dem harten Boden der Tatsachen: Die deutschen Handballer um Christoph Steinert kassierten am Freitagabend (21. Januar 2022) im zweiten EM-Hauptrundenspiel eine Niederlage gegen Norwegen.

Die deutschen Handballer haben bei der EM auch das zweite Hauptrundenspiel verloren. Nach der klaren Pleite gegen Spanien war für Alfred Gislason und sein Team auch gegen Norwegen nichts zu holen.

von Anton Kostudis  (kos)

Zweites Hauptrundenspiel, zweite Pleite! Für die deutschen Handballer wird das Erreichen des EM-Halbfinales zu einer echten Mammutaufgabe. Nach der 23:28-Niederlage am Freitagabend (21. Januar 2022) gegen Norwegen im zweiten Hauptrundenspiel stehen für das DHB-Team nun zwei echte Endspiele auf dem Programm. Schon das erste Hauptrunden-Duell mit Spanien hatte das schwer corona-gebeutelte Team von Coach Alfred Gislason (62) tags zuvor klar verloren (23:29).

Gegen Schweden (Samstag, 23. Januar) und Russland am darauffolgenden Dienstag (jeweils 18 Uhr) müssen nun sehr wahrscheinlich zwei Siege her – will Deutschland die Runde der besten vier Mannschaften noch irgendwie erreichen. Aktuell rangiert das DHB-Team hinter Spanien (6:0 Punkte), Norwegen und Schweden (jeweils 4:2) auf Rang vier der Gruppe 2 (2:4).

Handball-WM: Deutschland unterliegt Norwegen

Immerhin konnte Gislason auf denselben Kader wie im Spanien-Spiel setzen: Alle PCR-Tests der Spieler waren vor der Partie negativ ausgefallen. Allerdings gab es einen positiven Befund im Coaching-Staff: Bei Co-Trainer Erik Wudtke (49) schlug der Test an, er war schon beim Spiel gegen Spanien vorsorglich im Hotel geblieben.

Doch aller schlimmen Vorzeichen zum Trotz hatte sich das Duell mit den Skandinaviern in Bratislava gut angelassen! Das DHB-Team erwischte einen Sahne-Start in die Partie, ließ in den ersten acht Minuten lediglich zwei Gegentreffer der Norweger zu, agierte in der Abwehr ungemein bissig – während Lemgo-Profi Lukas Zerbe (26) zur 4:2-Führung einwarf. Und auch der deutsche Keeper-Routinier präsentierte sich in toller Form: Johannes Bitter (39) parierte gleich mehrfach stark gegen die norwegischen Angriffs-Geschosse. Toller Auftakt!

Alfred Gislason  gestikuliert am Spielfeldrand

Sah die zweite Pleite im zweiten EM-Hauptrundenspiel: DHB-Coach Alfred Gislason musste am Freitagabend (21. Januar 2022) die Niederlage seines Teams gegen Norwegen von draußen mit ansehen.

Doch der Favorit kam zurück, nach 14 Minuten stellte Harald Reinkind (29) auf 5:5. Superstar Sander Sagosen (26) vom THW Kiel sorgte dann mit dem 5:6 für die erste Führung der Skandinavier im Spiel (19. Minute). Zur Halbzeit hatte sich Norwegen dann einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeitet (14:12). Deutschland aber immerhin noch in Schlagdistanz.

Im zweiten Durchgang legte das Team von Norwegen-Coach Christian Berge (48) dann aber zu, setzte sich zwischenzeitlich bis auf fünf Tore ab: Sebastian Barthold (30) traf zum 22:17 für die Skandinavier (45.). „Wir hatten es in der ersten Halbzeit eigentlich im Griff. Aber in der zweiten Halbzeit haben dann ein paar Spieler Tore gemacht, die wir so nicht eingeplant hatten. Da haben wir dann Probleme bekommen“, meinte Torwart-Oldie Bitter. „Ich bin trotzdem stolz auf meine Jungs. Sie haben alles gegeben, wir wussten, dass heute alles klappen muss. Es hat nicht alles geklappt“, bilanzierte Gislason knapp.

Das DHB-Team ließ sich zwar nicht hängen – leistete sich aber nun immer wieder vermeidbare Fehler. Auf der anderen Seite behielten die Norweger immer dann, wenn es besonders wichtig war, die Nerven. Die Gislason-Truppe schaffte es letztlich nicht mehr, die Partie noch einmal spannend zu machen. Nun heißt es daher wohl: Siegen oder fliegen!