Ziel ist Lanxess-ArenaPokal-Traum lebt: VfL Gummersbach will Guardiola-Brüder bezwingen

Gummersbachs Trainer Gudjon Valur Sigurdsson schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und spitzt die Lippen.

Gudjón Valur Sigurdsson, Trainer des VfL Gummersbach, fiebert beim Spiel seines Teams am 3. November 2022 an der Seitenlinie mit.

Wenige Tage nach der Handball-WM sind die deutschen Profiklubs wieder gefordert: Im DHB-Pokal entscheidet sich, wer am Final Four in der Lanxess-Arena teilnehmen darf. Auch ein NRW-Team rechnet sich Chancen aus.

von Julian Meiser  (jm)

Die Spannung steigt! Wer qualifiziert sich für das „Final Four“ des Handballpokals, das 2023 erstmals in der Lanxess-Arena ausgetragen wird? Diese Frage klärt sich bei den DHB-Pokal-Viertelfinals am Samstag (4. Februar 2023) und Sonntag (5. Februar).

Besonderes Augenmerk liegt auf dem VfL Gummersbach: Der ambitionierte Bundesliga-Aufsteiger bekommt es im Viertelfinalspiel am Samstagabend (4. Februar 2023, 19 Uhr) mit dem TBV Lemgo Lippe zu tun. VfL-Trainer Gudjón Valur Sigurdsson (43) ist bereits voller Vorfreude.

Handball: „Final Four“ in der Kölner Lanxess-Arena

Während sich der TBV zuletzt dreimal in Folge für das „Final Four“ qualifizierte, wäre es für den VfL Gummersbach die erste Teilnahme seit 13 Jahren. Das zuvor über Jahre in Hamburg ausgetragene Endspielwochenende findet am 15. und 16. April 2023 im früheren Wohnzimmer des Klubs in Köln-Deutz statt.

Aufsteiger Gummersbach steht im Ligabetrieb nach 18 Spielen auf Platz neun, Pokal-Viertelfinalgegner Lemgo Lippe belegt hingegen – trotz der Defensivstärke der Guardiola-Zwillinge Gedeón und Isaías (beide 38) – lediglich den 13. Platz.

Unmöglich scheint ein Sieg von Sigurdssons Mannschaft gegen den DHB-Pokalsieger von 2020 daher nicht. „Die Jungs sind fit, haben gut trainiert und wir freuen uns einfach auf das Spiel gegen Lemgo“, erklärte der Trainer gegenüber EXPRESS.de. Das Pokalspiel direkt nach der Winterpause komme wie gelegen.


Die Viertelfinalspiele des DHB-Pokals im Überblick:

  1. Samstag, 4. Februar: SG Flensburg-Handewitt – HSG Wetzlar (18 Uhr)
  2. Samstag, 4. Februar: TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen (18.30 Uhr)
  3. Samstag, 4. Februar: VfL Gummersbach – TBV Lemgo Lippe (19 Uhr)
  4. Sonntag, 5. Februar: THW Kiel – SC Magdeburg (15 Uhr)

Wie es ist, den DHB-Pokal in die Höhe zu halten, weiß Coach Gudjón Valur Sigurdsson nur zu gut: Zu seiner Zeit als aktiver Spieler holte der Isländer zweimal den deutschen Handball-Pokal. Einmal mit dem THW Kiel (2013), einmal mit den Rhein-Neckar Löwen (2018).

Dank seiner hervorragenden Trefferquote gilt Sigurdsson, der auch für den FC Barcelona und Paris Saint-Germain auflief, als einer der besten Linksaußen der Handballgeschichte. Allein in der Bundesliga warf er über 2.000 Tore und belegt damit Platz zehn der ewigen Bundesliga-Torjägerliste. Die Erfahrung will er jetzt auch als Trainer nutzen –besonders in engen Pokal-Duellen.

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Sigurdssons jetziger Verein, der aus dem Oberbergischen stammende VfL Gummersbach, zählte in den 1970er- und 80er-Jahren zu den erfolgreichsten Handballklubs Europas. Damals spielte der spätere Nationaltrainer Heiner Brand (70) in seiner Geburtsstadt beim VfL.

Zwischen 1966 und 1991 holte der Verein zwölf Meisterschaften. Der letzte große Erfolg liegt allerdings fast zwölf Jahre zurück: 2011 gewann Gummersbach den Europapokal der Pokalsieger, danach setzte eine Talfahrt ein – 2019 stieg der Klub sogar in die zweite Liga ab.

Seit dem Aufstieg 2022 geht es aber wieder bergauf. Gelingt der Einzug in das „Final Four“, dürften die Gummersbach-Fans vom ersten DHB-Pokalsieg seit 38 Jahren träumen ...