Die Formel 1 stand nach dem Terroranschlag nahe der Strecke in Saudi-Arabien unter Schock. Mit der Austragung von Rennen in Diktaturen, wird mit dem Feuer gespielt, sagt unser Autor in seinem Kommentar.
Kommentar zum Saudi-Arabien-GPRennen in Diktaturen: Formel 1 nimmt erheblichen Schaden
Terroranschlag während einer offiziellen Formel-1-Session in Saudi-Arabien. Doch trotz des beängstigenden Vorfalls hält die Königsklasse des Motorsports am Ablauf des Rennwochenendes fest. Generell spielt die Formel 1 mit Rennen in Diktaturen mit dem Feuer, sagt unser Autor. Ein Kommentar.
Die Formel 1 ist seit dem Ende der Ära von Bernie Ecclestone (91) nicht mehr beratungsresistent. Der Russland-GP im September wurde nach dem Angriff von Diktator Wladimir Putin (69) auf die Ukraine abgesagt.
Saudi-Arabien ließ vor zwei Wochen 81 Menschen hinrichten
Doch die Formel 1 misst leider mit zweierlei Maß, denn am Rennen in der islamischen Diktatur Saudi-Arabien wurde festgehalten. Obwohl Kronprinz Mohammed bin Salman (36) erst am 12. März 2022 binnen eines Tages 81 Menschen hinrichten ließ – wegen angeblich terroristischer Aktivitäten.
Solche Vorwürfe sind schnell bei der Hand, wenn man seit Jahren im Jemen Krieg führt, Terrororganisationen unterstützt und Homosexuelle sowie Regimekritiker hinrichtet.
Saudi-Arabien zahlt 900 Millionen Euro für zehn Jahre Formel 1
So wie Journalist Jamal Ahmad Khashoggi (†59), der am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem 15-köpfigen Spezialkommando aus Riad getötet und zerstückelt wurde.
Trotz aller Vorbehalte erlagen die Formel-1-Bosse und Rechteinhaber Liberty Media (der Name des US-Unternehmens wirkt im arabischen Raum wie Hohn) der Verlockung des Geldes. 900 Millionen Euro zahlt Saudi-Arabien für den Zehn-Jahres-Vertrag – um sich mit dem modernen Sport politisch reinzuwaschen.
Doch der Terroranschlag führt allen Beteiligten nun vor Augen: Mit Rennen in Diktaturen spielt die Formel 1 mit dem Feuer und nimmt selbst Schaden.