„Haben schon Hamilton den Titel gestohlen“Nach Rauswurf: de Vries mit heftiger Kritik an Red Bull

Nyck de Vries in der Boxengasse vor dem Großen Preis von Italien.

Nyck de Vries am 10. September 2022 beim Großen Preis von Italien.

Am vergangenen Dienstag fand der erste Fahrerwechsel in der Formel 1 2023 statt. Daniel Ricciardo wird Nyck de Vries bei Alpha Tauri ersetzen. Der Niederländer äußerte sich nun äußerst kritisch über seinen Rauswurf.

von Felix Rasten  (fr)

Nach gerade mal zehn Rennen im Auto von Alpha Tauri war Schluss für Nyck de Vries (28). Der 28-Jährige musste seinen Platz an Red-Bull-Ersatzfahrer Daniel Ricciardo (34) abgeben, welcher beim Großen Preis von Ungarn am kommenden Sonntag (23. Juli 2023) sein Comeback feiern wird.

Gegenüber italienischen Medien hat sich de Vries nun erstmalig zu seinem Rauswurf geäußert. Die Nachricht habe ihn „total kalt erwischt“, da der Brause-Konzern ihm 2025 sogar den zweiten Red-Bull-Sitz versprochen hätte.

Nyck de Vries: „Nicht überrascht von der Art und Weise“

Alpha Tauri ist das Tochterteam von Red Bull und unterliegt dementsprechend auch deren Entscheidungen. Zur Saison 2023 hatte Dr. Helmut Marko (80) entgegen der Meinung von Alpha-Tauri-Teamchef Franz Tost (67) das freie Cockpit mit „Rookie“ Nyck de Vries besetzt, was sich nun als Fehlentscheidung herausgestellt hat.

„Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht von der Art und Weise. Sie haben schon Lewis Hamilton damals den achten Titel gestohlen“, erklärte de Vries und teilte ordentlich gegen Red Bull aus.

2021 war es beim Titelkampf zwischen Max Verstappen (25) und Lewis Hamilton (38) zu einer fragwürdigen Safety-Car-Entscheidung beim letzten Rennen in Abu Dhabi gekommen. Dadurch ergatterte sich der Red-Bull-Pilot einen großen Vorteil und feierte letztendlich seine erste Weltmeisterschaft.

Ralf Schumacher: „Für den Jungen jetzt ein absolutes Todesurteil“

Auch Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (36) hält den Rauswurf seitens Red Bull für „brutal“. „Vielleicht sind die Dinge für ihn nicht so gelaufen, wie er oder die Leute es erwartet haben. Aber es ist auch ein bisschen hart, wenn es so plötzlich zu einem Ende kommt“, so der Deutsche in einem Interview beim „Goodwood Festival of Speed“.

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Dennoch freue er für seinen alten Teamkollegen und Freund Daniel Ricciardo: „Ich mag ihn, natürlich bin ich mit ihm Rennen gefahren, und ich habe ihn beim Test getroffen, als ich den 1993er-McLaren für dieses Wochenende ausprobiert habe. Ich freue mich sehr für ihn.“

TV-Experte Ralf Schumacher (48) ging sogar so weit und erklärte: „Für den Jungen (Nyck de Vries, Anm. d. Red.) ist es jetzt natürlich ein absolutes Todesurteil. Er wird danach auch nirgendwo mehr Fuß fassen können - meine Meinung.“

Bislang hat sich Red Bull zu den Vorwürfen noch nicht geäußert. Das letzte Wort zwischen de Vries und dem Rennstall dürfte jedoch noch nicht gefallen sein. (fr)