Funkstille bei den TV-Übertragungen der Formel 1. Der bei Fans beliebte Funk-Verkehr zwischen den Teams und der Rennleitung der FIA wird nach einer Entscheidung des neuen Präsidenten künftig nicht mehr zu hören sein.
Enttäuschung für FansFunkstille in der Formel 1: TV-Übertragung künftig ohne beliebtes Extra
Das dürfte vielen Fans der Formel 1 gar nicht schmecken. Ab sofort wird in der Formel 1 Funkstille herrschen – im wahrsten Sinne des Wortes. Vor Beginn der Rekord-Saison mit 23 Rennen hat die FIA beschlossen, dass der Funk-Verkehr zwischen den Teams und der Rennleitung künftig nicht mehr „abgehört“ werden kann.
Die Einblendungen der Kommunikation bei den TV-Übertragungen hatte gerade in der entscheidenden Phase der vergangenen Saison für ein spannendes Zusatz-Element und mehr Transparenz gesorgt, die es so nicht mehr geben wird. Immerhin: Der Teamfunk zwischen den Rennställen und ihren Fahrern geht auch weiter auf Sendung.
Formel 1: FIA schasst Renndirektor und kappt Funk-Verkehr
Unvergessen bei Fans: Der Wutausbruch von Mercedes-Boss Toto Wolff (50) Richtung Rennleiter Michael Masi (44), nachdem Lewis Hamilton (37) in Abu Dhabi auf der letzten Runde zum WM-Titel noch von Verfolger Max Verstappen (24) abgefangen wurde. „Nein, Michael, nein, das ist so nicht korrekt“, brüllte der völlig konsternierte Österreicher in sein Headset, während ihm Masi trocken entgegnete: „Toto, wir sind hier beim Autorennen“.
Die Entscheidung gegen den für Zuschauerinnen und Zuschauer hörbaren Funk-Verkehr in der Formel 1 ist einer der ersten Beschlüsse des neuen FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem (60) – neben dem Aus für den von vielen Seiten kritisierten Masi. Der neue Boss des Motorsport-Weltverbandes stellte am Donnerstag (17. Februar 2022) seine ersten Beschlüsse vor. Die Entscheidung zum Funk-Aus sei getroffen worden, „um den Renndirektor vor jeglichem Druck zu schützen und ihm zu ermöglichen, seine Entscheidung in Ruhe zu treffen“.
Formel 1 künftig mit Videobeweis für kritische Situationen
Die Macher der Formel 1 waren rund um die chaotischen Zustände im Titel-Kampf heftig für ihr Vorgehen kritisiert worden. Im vorletzten Saisonrennen in Saudi-Arabien ging es etwa über den öffentlich hörbaren Funk wie auf dem Basar zu, als Red Bull mit Masi über die mögliche Strafe für Max Verstappen nach dem Zusammenstoß mit Lewis Hamilton verhandelte.
Als weitere Reaktion neben dem Masi-Aus kommt künftig ein Videobeweis wie im Fußball zum Einsatz: Diese „virtuelle Rennleitung“ wird abseits der Strecke eingerichtet und soll sich permanent in Verbindung mit dem FIA-Renndirektor befinden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Regeln „mithilfe der modernsten technologischen Tools richtig angewendet“ werden, wie Ben Sulayem sagte. (bc)