Im Sport haben sie nach fairen Regeln für ihr Land gekämpft, jetzt müssen sie im Krieg Mut beweisen: Die ukrainischen Sportler geben ihren Landsleuten Kraft, wie der Ringer Schan Beleniuk.
Ringer-König hilft Ukrainern im KriegBeleniuk: „Sie fragen nach Waffen, Medizin oder Nahrungsmitteln“
Es sind viele Sportler, die dem ukrainischen Volk Halt geben und Mut machen in Kriegszeiten. Die ehemaligen Boxer Vitali (50) und Wladimir Klitschko (45) gehen dabei vorneweg. Und der ukrainische Ringer-Olympiasieger und Parlamentarier Schan Beleniuk (31) versucht auch, sein Bestes für die Ukraine zu geben.
Beleniuk, geboren in Kiew, ist Sohn einer Ukrainerin und eines Ruanders. In seiner Heimat ist er ein Star, denn als Ringer feierte er große Erfolge für die Ukraine. Olympia-Gold 2021 in Tokio, zweimal Weltmeister, dreimal Europameister – Beleniuk hat im Mittelgewicht alles gewonnen, was man so gewinnen kann.
Doch nun steht er mitten im Krieg. Und da gibt es meistens gar meine Gewinner, sondern nur Verlierer. Er will so lange wie möglich in seiner Heimatstadt Kiew bleiben und den Menschen dort helfen. „Es ist wichtig, dass wir den Menschen zeigen, dass wir für sie da sind und nicht wegrennen. Wir müssen sie beschützen. Ich habe keine Angst. Auch wenn ich als Politiker womöglich noch gefährdeter bin als andere“, sagt er.
Beleniuk ist seit 2019 Abgeordneter im Parlament, ist für die Partei von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) aktiv. Nun lebt er in ständiger Angst, wechselt ständig seinen Aufenthaltsort. Doch er betont: „Ich bleibe in Kiew, solange ich kann.“
Ukraine-Krieg: Unterstützung aus Deutschland darf nicht nachlassen
Man spüre in der Ukraine die Unterstützung aus Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt, erklärte der Ringer, der in den vergangenen Jahren auch für mehrere deutsche Klubs gerungen hat. Sein Appell: Die Unterstützung darf nicht nachlassen. „Wir sind stark. Aber wir wissen nicht, wie lange noch“, so Beleniuk.
Er berichtet dann, wie wichtig er für die Menschen vor Ort ist: „Viele Menschen kennen mich und kommen mit ihren Bitten auf mich zu. Sie fragen nach Waffen, Medizin oder Nahrungsmitteln. Und ich versuche, sie an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.“ Auf seinem Instagram-Account informiert er über die aktuelle Lage und kritisiert die Invasoren. Er habe auch vor Polizeikräften gesprochen, „um ihnen Mut zuzusprechen und ihnen unsere Dankbarkeit zu zeigen“. (ubo/dpa)