Zum sechsten Mal ist ein Teilnehmer der aktuellen Darts-WM in London positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Die diesjährige Austragung droht zu einem Sport-Fiasko zu werden.
Darts-WM wird zum Spreader-EventFiasko droht: Sechster Corona-Fall bestätigt
Das Corona-Chaos der Darts-WM geht weiter: Nach Michael van Gerwen (32), Raymond van Barneveld (54), Vincent Van der Voort (46), Dave Chisnall (41) und Danny Noppert (31) ist nun auch Kim Huybrechts (36) positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Das teilte der Fernsehsender „VTM2“ mit, bei dem der belgische Darts-Star eigentlich als Kommentator eingesetzt werden sollte.
Omikron macht Darts-WM zu schaffen
Anders als zum Beispiel van Gerwen, der aufgrund seiner Infektion kampflos ausschied, war Huybrechts nämlich bereits in der dritten Runde gegen Noch-Weltmeister Gerwyn Price (36) in einem spannenden Sudden-Death-Leg ausgeschieden.
Der positive Test hat deshalb auch keine Auswirkungen auf die Darts-WM in London. Für den Umgang mit der Pandemie und vor allem der Omikron-Variante hagelt es aber nun auch vermehrt Kritik aus der eigenen Szene. Aushängeschild van Gerwen hatte das Chaos-Turnier nach seinem unrühmlichen Aus bereits als „Corona-Bombe“ bezeichnet.
Huybrechts kritisiert Corona-Umgang der PDC
Huybrechts legte nun nach und lieferte erschreckende Einblicke in den Ablauf der Darts-WM. Nach dem ersten positiven Fall von van Barneveld nahm das Chaos wohl seinen Lauf. „Seitdem mussten wir an jedem Spieltag einen negativen Selbsttest machen“, erklärte Huybrechts. Der Ablauf des selbst organisierten Corona-Schnelltests soll aber laut dem Belgier von der Professional Darts Corporation (kurz: PDC) nicht kontrolliert worden sein.
Ernüchtert stellte Huybrechts fest: „Wenn sie nicht zu ehrlich sind, lassen Sie den Test von jemand anderem durchführen, wenn Sie positiv sind. Dann spielt man einfach weiter, solange man keine schlimmen Symptome zeigt. Diese Gefahr ist definitiv vorhanden.“
Noch-Weltmeister Gerwyn Price hatte bereits vor seinem WM-Aus gegen Michael Smith (31) den sofortigen Abbruch des Turniers gefordert. „Diese WM muss verschoben werden“, schrieb der Weltranglistenerste unmissverständlich auf Instagram. Vor allem, dass Spieler kampflos aufgeben müssen, war dem Waliser ein Dorn im Auge, schließlich könne man nur der Beste werden, indem man sich mit den Besten misst.
Ähnliches äußerte auch Halbfinalist Gary Anderson (51), der die Weltmeisterschaft 2015 und 2016 gewonnen hatte. Die Fortsetzung des Turniers sei für den Schotten „nicht richtig.“ Sollte es vor dem heutigen Halbfinale (2. Januar 2022) oder dem morgigen Finale zu einem weiteren Ausfall kommen, wäre die WM wohl noch maßgeblicher durch das Corona-Virus entschieden. Es wäre ein sportliches Fiasko. (job)