Der neue Max Schmeling?Kabayel haut Zhang k.o. – jetzt WM-Kampf in Deutschland?

Der deutsche Boxer Agit Kabayel.

Der deutsche Boxer Agit Kabayel.

Der deutsche Schwergewichtler Agit Kabayel hat sich für einen WM-Kampf in Stellung gebracht. Könnte das Spektakel demnächst in Deutschland stattfinden? Kabayels Manager gefällt das Vorhaben.

Nach seinem spektakulären Knockout-Triumph in Riad könnte der deutsche Schwergewichtsboxer Agit Kabayel demnächst auch in Deutschland einen WM-Kampf austragen. „Wir würden gerne einen Kampf in Deutschland machen“, sagte Manager Spencer Brown bei DAZN.

Kabayel bezwang den Chinesen Zhilei Zhang nach sechs von zwölf Runden durch Knockout und sicherte sich damit den Interimstitel des Weltverbands WBC, damit ist er Pflichtherausforderer des Weltmeisters Oleksandr Usyk.

WM-Kampf Kabayel gegen Usyk in Deutschland?

Die Entscheidung für Deutschland hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn es um den finanziellen Aufwand geht, führt kein Weg an den saudi-arabischen Geldgebern um Investor Turki al-Sheikh vorbei. Viele international bedeutende Kämpfe, darunter das Aufeinandertreffen zwischen Usyk und dem Briten Tyson Fury, fanden zuletzt in Riad statt.

Der Ukrainer Usyk, der Kabayel im Ring beglückwünschte, könnte der nächste Gegner Kabayels werden. „Wir schauen nach ihm. Wir schauen auf die größten Kämpfe, die wir bekommen können“, sagte Brown.

Kabayel, der gerne in seiner Heimat im Ruhrgebiet einen Kampf austragen würde, will nun erst einmal bei der Familie entspannen. „Ich fühle mich großartig“, sagte der 32-Jährige. „Ich bin endlich froh, dass die ganze harte Vorbereitung, der ganze Stress vorbei ist.“

Nach sechs von zwölf Runden setzte er sich gegen seinen Kontrahenten durch einen Knockout durch und verpasste dem Kontrahenten eine verdiente Niederlage. Immer wieder hatte Kabayel, bekannt für seine wirkungsvollen Leberschläge, den Koloss durch die Körpertreffer traktiert.

Es war ein weiteres Ausrufezeichen von Kabayel. Seine makellose Bilanz bleibt bestehen. Von seinen 26 Profikämpfen hat er alle gewonnen. 18 Erfolge feierte er durch einen Knockout-Triumph.

Kabayel könnte der erste deutsche Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling vor mehr als 90 Jahren werden. „Er ist der beste Schwergewichtler, den wir seit der Jahrtausendwende in Deutschland gesehen haben“, hatte der frühere Boxer Axel Schulz der „Bild“ schon vor dem Kampf gegen Zhang gesagt.

Der massive Rechtsausleger Zhang, der ganze neun Jahre älter als Kabayel ist und 22 seiner 27 Profisiege durch Knockout feierte, legte zwar furios los und bereitete dem 20 Kilogramm leichteren Kabayel einen unangenehmen Start. Doch ab der dritten Runde wurde der Bochumer druckvoller, zielte immer wieder auf die Leber seines Gegners.

Kabayel – in der Vergangenheit bereits zweimaliger Europameister – ging risikoreich vor. Das rächte sich: In der fünften Runde schickte Zhang Kabayel zum ersten Mal auf den Boden. Davon ließ er sich aber nicht beirren, setzte insgesamt mehr klare Treffer als der Chinese. Er beförderte Zhang dann selbst in der sechsten Runde auf die Bretter und sorgte für das Kampfende. (dpa)