Die weltweite Galopp-Szene schaut auf Japan. Dort steigt am Sonntag eines der größten Rennen des Jahres, der Japan-Cup. Mit dabei ein kölscher Hengst.
Es geht um 6,7 Millionen-EuroKölscher Hengst Tünnes kann in Japan Geschichte schreiben
Galopp-Spannung pur beim Japan-Cup am Sonntagmorgen, 27. November 2022. Um 7.45 Uhr deutscher Zeit startet das Saisonhighlight in Tokio: Es geht über 2400 Meter und um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro. Mit dabei in Asiens höchstdotiertem Rennen: der kölsche Hengst Tünnes.
Da schlägt das Herz eines jeden Rheinländers höher, denn der Namenspatron ist eine kölsche Kultfigur. Tünnes, die rheinische Form von Antonius, ist ein historischer Charakter im Hänneschen-Theater. Ein Denkmal von Tünnes und Schäl steht in der Stadt vor der Kirche Groß St. Martin.
Galopp in Japan: Hengst Tünnes läuft um Millionen-Preisgeld
Das Hänneschen-Theater beschreibt die Figur wie folgt: „Ruhig, gutmütig, versöhnlich, hilfsbereit, einfach, geradeheraus, bäuerlich-bieder, doch nicht dumm, humorvoll.“ Allerdings hat Tünnes eine kleine Schwäche: seine Vorliebe für Schabau (Schnaps). Aber auf gut Kölsch sei Tünnes ein Lebenskünstler.
Sein vierbeiniger Namensvetter trinkt zwar keinen Alkohol, ist aber auf den Galoppbahnen auch ein Künstler – und zwar ein sehr schneller. Bisher hat Tünnes auf den Galopprennbahnen bei sechs Starts fünf Siege eingefahren und dabei 165.000 Euro gewonnen.
Jetzt greift das Pferd von Besitzer Holger Renz in Tokio nach dem Millionen-Jackpot. Galopp in Japan, das ist Sport der Superlative. Am Renntag werden rund 130.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke erwartet. Das Rennen zählt in der Szene zu den fünf wichtigsten Wettbewerben der Welt. In den Wettbüros werden Rekordsummen umgesetzt. Die Quoten für Tünnes: 100:10.
Tünnes ist bereits seit zwölf Tagen in Japan, um sich zu akklimatisieren und perfekt vorbereitet ins Rennen zu gehen. Betreut wird er von Kölns Star-Trainer Peter Schiergen (57, Stall Asterblüte).
Besitzer Holger Renz hat eine Vorliebe für kölsche Namen. Andere Pferde von ihm heißen: Lommerzheim, Müllers Aap oder Kasalla. Ob er mit Tünnes nun Geschichte schreiben kann?
Erst einmal konnte ein deutsches Pferd mit Gestüt Ittlingens Lando im Jahr 1995 beim Japan-Cup triumphieren. Der Sieger streicht alleine gut drei Millionen Euro ein. Geritten wird Tünnes von Jockey Bauyrzhan Murzabayev (30, Kasachstan).