Der deutsche Schwergewichts-Boxer Nelvie Tiafack war einer der Medaillen-Sensationen bei den Olympischen Spielen in Paris. Sein Bronze-Stück hat jedoch mittlerweile seinen Glanz verloren.
„Ein rostiges Stück Metall“Kölner Olympia-Held schickt Medaille zurück – er ist nicht der Einzige
Nelvie Tiafack (26) war einer der größten deutschen Medaillen-Sensationen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Der Boxer schaffte es als erster deutscher Schwergewichtler aufs Podium und gewann Bronze.
Bei der Siegerehrung strahlte der Kölner über beide Ohren mit seiner Medaille – doch bedauerlicherweise hat diese mittlerweile ihren Glanz verloren. Gegenüber der „Bild“ verriet Tiafack: „Meine Medaille hat ihre Schönheit schon nach zwei Tagen abgelegt. Sie sieht einfach nur noch aus wie ein rostiges Stück Metall.“
Tiafack: „Medaille hat ihre Schönheit schon nach zwei Tagen abgelegt“
Der 26-Jährige will sein Bronze-Stück nun umtauschen – und damit ist er nicht der Einzige. Laut dem französischen Portal „La Lettre“ sollen mehr als 100 Medaillen von den Athletinnen und Athleten beschädigt zurückgegeben worden sein.
Das Organisationsteam der Olympischen Spiele spricht im Gegenzug aber von verhältnismäßig wenigen Fällen. Die genaue Zahl der Medaillen, die umgetauscht werden solle, liege jedoch nicht vor und werde nicht genannt. „Jedoch können wir sagen, dass es nur um einen sehr geringen Anteil geht, nur einige Prozente der 5.084 gefertigten Medaillen“, teilten die Veranstalter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Betroffen seien vor allem Bronze-Medaillen, die aus den Metallen Kupfer, Zink und Zinn gefertigt wurden. Das Design des französischen Luxus-Juweliers Chaumet wurde zudem mit einem Stück Eisen des Eiffelturms in jeder einzelnen Medaille veredelt.
Auch die Bronze-Medaille von Sprinterin Gina Lückenkemper (28) weise „leichte Oxidationsspuren“ auf. Slalom-Kanute Noah Hegge (25) verriet: „Normal liegt meine Medaille im Regal. Anhand der Reaktionen von Menschen, die sie dann zum ersten Mal sehen, merke ich, dass an der Medaille etwas nicht ganz so stimmt. Persönlich stresst es mich nicht so sehr. Die Emotionen, die auf dem Weg dahin passiert sind, sind mir wichtiger als das bronzene Endresultat der Medaille. Deswegen werde ich sie wohl auch nicht eintauschen.“
Jeder der Athletinnen und Athleten könne aber seine Medaille umtauschen. Das Internationale Olympische Komitee erklärt in einer offiziellen Stellungnahme: „Beschädigte Medaillen werden systematisch von Monnaie de Paris (Hersteller der Medaillen, Anm. d. Red.) ersetzt und identisch zu den Originale graviert.“
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Tiafack werde diese Chance auf jeden Fall nutzen. „Ich werde von dieser Möglichkeit auf jeden Fall Gebrauch machen. Team Deutschland kümmert sich zum Glück für uns Athleten darum“, verriet er. (mit dpa)