Scharfe Kritik an Dietmar Hamann. Der Ex-Fußballer und TV-Experte hatte den freiwilligen Olympia-Ausstieg von US-Turnerin Simone Biles in Tokio scharf kritisiert. Viele Anhänger hatten für diese Perspektive kein Verständnis.
„Schäm dich“Heftiger Gegenwind für Dietmar Hamann nach Kritik an Olympia-Turnerin
Tokio/München. Der dramatische Rückzug von US-Turnerin Simone Biles (24) ließ bei den Olympischen Spielen kaum jemanden kalt.
Die große Erfolgsgarantin der vergangenen Jahre hatte sich mitten im Mehrkampf-Finale der Frauen am Dienstag (27. Juli) wegen mentaler Probleme während des Wettkampfs zurückgezogen. Am Folgetag hatte Simone Biles auch ihre weiteren Olympia-Starts abgesagt.
Dafür gab es überwältigenden Zuspruch von vielen Seiten für Biles, unter anderem auch aus dem Weißen Haus. Sie bedankte sich bei Instagram für die vielen positiven Reaktionen. Ex-Fußballer Dietmar Hamann (47) sah die Entscheidung des Turn-Superstars dagegen kritisch und äußerte sich entsprechend bei Twitter. Das wiederum brachte ihm selbst viel Kritik ein.
Dietmar Hamann teilt Kritik von Piers Morgan an Olympia-Turnerin Simone Biles
Hamann hatte zunächst die Meinung des britischen Autors und TV-Moderators Piers Morgan (56) geteilt. „Nichts mehr hinzuzufügen. Gut gesagt, Piers“, twitterte Hamann auf englisch.
Morgan hatte eine Schlagzeile der US-Amerikanischen Zeitschrift „The Week“ gepostet, in der Biles‘ Rückzug als „noch eindrucksvoller als zu gewinnen“ bezeichnet wurde. Der Brite folgerte abfällig: „Ruhe in Frieden, Sport – ich werde dich vermissen.“
Nachdem zunächst bereits Morgan für Diskussionen gesorgt hatte, entwickelte sich auch unter Hamanns Tweet eine scharfe Debatte, in der sich vor allen Dingen Kritiker äußerten und ihre Enttäuschung über dessen Einstellung formulierten.
Kritik an Dietmar Hamann für Haltung zum Olympia-Aus von Simone Biles
„Didi, ich bin ein Liverpool-Fan, ich respektiere dich sehr für alles was du für den Klub geleistet hast, aber ich habe allen Respekt vor dir verloren, schäm dich“, schrieb etwa ein enttäuschter Fußballfan. Eine andere Anhängerin ergänzte: „Ich war traurig, das von einer Liverpool-Legende zu lesen, in deren aktiver Zeit ich aufgewachsen bin.“
Etwas sachlicher formulierte ein User: „Ich hätte mehr von dir erwartet, Didi. Es würde sich vielleicht lohnen, mehr über ihr Leben zu lernen und den Missbrauch, den sie ertragen musste, um bis hierhin zu kommen.“
Auf diesen Kommentar und einige weitere Rückmeldungen reagierte anschließend auch Sky-Experte Hamann und führte weiter aus: „Das ist ein anderer Punkt. Wenn sie angefangen hat, denke ich, dass sie in der Lage war, auch anzutreten. Wenn aufhören und fallen das neue Gewinnen ist, bin ich raus.“
Simone Biles hat mit 24 Jahren bereits eine bewegte sportliche Karriere mit etlichen Erfolgen hinter sich. Als Jugendliche wurde sie vom damaligen US-Teamarzt mehrfach sexuell missbraucht – wie viele ihrer früheren Teamkolleginnen. Ihren Ausstieg bei Olympia in Tokio hatte sie mit mentalen Problemen begründet: „Die mentale Gesundheit steht an erster Stelle“, erklärte Biles in einem Statement. (bc)