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Thomas Bachs Erbe gesuchtHandys verboten: So läuft die Wahl des neuen IOC-Chefs

Nach zwölf Jahren unter der Führung von Thomas Bach wählt das IOC einen neuen Präsidenten oder erstmals eine Präsidentin. Für das Votum hinter verschlossenen Türen gelten strikte Regeln.

Sechs Männer und eine Frau gehen bei der Wahl des neuen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees am Donnerstag (20. März 2025) ab 15 Uhr ins Rennen.

Nach zwölf Jahren räumt der Deutsche Thomas Bach den Posten an der IOC-Spitze. Gewählt wird sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin hinter verschlossenen Türen in einem griechischen Luxusresort, mehr als drei Autostunden von Athen entfernt. 

Warum wird ein neuer IOC-Präsident gewählt?

Nach den Regeln der Olympia-Charta kann der 71 Jahre alte Bach keine weitere Amtszeit bekommen. Der Unterfranke war 2013 zum IOC-Chef aufgestiegen, 2021 wurde er wiedergewählt. Mehr geht nach dem aktuellen Regelwerk nicht.

Einige IOC-Mitglieder hatten Bach zwar zum Weitermachen aufgefordert. Doch am Ende der Sommerspiele von Paris 2024 verkündete er seinen Entschluss, aufhören zu wollen und keine Änderung der Charta anzustreben.

Als Wunschkandidatin Bachs gilt die frühere Top-Schwimmerin Kirsty Coventry (41). Die Sportministerin von Simbabwe würde die Agenda-Reformen des scheidenden Präsidenten als erste Frau an der Spitze der Dachorganisation fortsetzen. Bei der Kandidaten-Präsentation im Januar hinterließ Coventry jedoch einen eher blassen Eindruck.

Weitere Favoriten sind der Brite Sebastian Coe (68), Chef des Leichtathletik-Weltverbands und zuletzt als klarer Widerpart von Bach aufgetreten, und der Spanier Juan Antonio Samaranch jr. (65). Der Sohn eines früheren IOC-Chefs könnte mit seinen Beziehungen und seinem Programm für viele der Kompromisskandidat sein. 

Kirsty Coventry könnte die erste Frau an der Spitze des IOC werden.

Kirsty Coventry könnte die erste Frau an der Spitze des IOC werden.

Wer bewirbt sich noch?

Außenseiter-Chancen dürften sich Radsport-Weltverbandschef David Lappartient (51) aus Frankreich und Prinz Feisal al-Hussein (62) aus Jordanien ausrechnen. Noch geringer sind wohl die Aussichten des umstrittenen Ski-Weltverbandspräsidenten Johan Eliasch (63), einem gebürtigen Schweden, und des Japaners Morinari Watanabe (66), Chef des Turn-Weltverbands und mit dem radikalsten Reformprogramm angetreten. 

Welche Regeln gelten für die Wahl?

Wahlberechtigt sind die gut 100 aktuellen IOC-Mitglieder. Der gesamte Wahlvorgang findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Handys und andere elektronische Geräte der IOC-Funktionäre werden vor der Abstimmung eingesammelt.

Bei der geheimen Wahl gewinnt der Kandidat, der die absolute Mehrheit aller Stimmen auf sich vereint. Solange keiner der Kandidaten in den Wahlgängen mehr als die Hälfte der Stimmen bekommt, scheidet jeweils der Bewerber mit den wenigsten Stimmen aus.

Sollten die letzten zwei Bewerber in finalen Wahlgängen jeweils die gleiche Stimmenzahl erhalten, entscheidet das Votum von Thomas Bach. Bis dahin verzichtet Bach auf sein Wahlrecht.

Wie läuft die Amtsübergabe?

Die Amtszeit des neuen IOC-Präsidenten beginnt erst am 24. Juni. Bis dahin führt Bach weiterhin die Geschäfte. Ihm habe die kurze Eingewöhnungszeit bei seinem Amtsantritt 2013 nicht gefallen, ließ Bach wissen. Die lange Übergangszeit sei „nichts, was wir erfunden haben“. So etwas gebe es auch in Regierungen und großen Unternehmen. „Es ist ein Angebot an den gewählten Präsidenten, sich mit den vielen Institutionen und dem Management vertraut zu machen“, erklärte Bach.

Welche Baustellen erwarten den neuen IOC-Chef?

Die Frage des Umgangs mit Russland beschäftigt das IOC seit Jahren. Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten ist das weltpolitische Klima noch einmal deutlich angespannter.

Die nächsten Sommerspiele finden 2028 in Los Angeles statt, Trump dürfte als Gesprächspartner für das IOC unberechenbarer als seine Vorgänger sein – zum Beispiel in der kontroversen Frage der Zulassung von Transgender-Athleten.

Auch der Klimawandel wird die olympische Welt mehr denn je herausfordern. Zudem haben sich die meisten Bewerber für den Chefposten vorgenommen, für mehr Offenheit und eine größere Mitsprache für IOC-Mitglieder und Athleten zu sorgen. (dpa)