Erster Olympia-Tag, erste MedailleGold für Märtens: Deutscher Schwimmer feiert Premiere in Paris

Lukas Märtens am Samstag (27. Juli 2024) bei den Olympischen Spielen in Paris.

Lukas Märtens am Samstag (27. Juli 2024) bei den Olympischen Spielen in Paris.

Olympia-Gold für Deutschland! Schwimmer Lukas Märtens hat am ersten Tag der Sommerspiele die erste Medaille für den DOSB geholt. Über 400 Meter Freistil hatte er den Vormittag als Vorlaufschnellster beendet.

Deutschland holt zum Ende des ersten Olympia-Tages doch noch die erste Medaille! Schwimmer Lukas Märtens (22) gewann am Samstagabend (27. Juli 2024) im Finale über 400 Meter Freistil in 3:41,78 Minuten sogar direkt Gold.

Der Deutsche Meister hatte bei seinem nationalen Titelgewinn im April am Fabelweltrekord von Paul Biedermann (37) gekratzt, war damit auch zum heißen Medaillen-Kandidaten für Olympia in Paris aufgestiegen.

Lukas Märtens holt Olympia-Gold im Schwimmen

Dort wurde er den Erwartungen im Rugbystadion La Defense vor 17.000 Fans im Finale am Ende auch mehr als gerecht, nach Platz eins im Vorlauf dominierte er auch das Finale und schlug als Olympiasieger an.

Mit Landsmann Oliver Klemet schwamm der zweite Deutsche im Finale auf einen starken siebten Rang, rundete den ersten denkwürdigen Schwimm-Abend aus DOSB-Sicht direkt noch ab. Hinter Märtens holten der Australier Elijah Winnington und der Koreaner Kim Woo-min Silber und Bronze.

Für Märtens, vor drei Jahren in Tokio noch als Zwölfter im Vorlauf ausgeschieden, geht das olympische Programm bereits am Sonntagmorgen mit den 200 m Freistil weiter. Außerdem stehen die 4x200-m-Staffel und die 200 m Rücken an.

Märtens beendete eine lange Durststrecke für die deutschen Beckenschwimmer: Seit „Albatros“ Michael Groß 1988 hatte niemand mehr olympisches Gold gewonnen. Florian Wellbrock, in Tokio Olympiasieger im Freiwasser, hatte damals als Dritter über 1500 m Freistil dieses Ziel noch verpasst.

Schon im Vorlauf hatte Märtens, Trainingskollege von Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock, seine aktuelle Stärke demonstriert und souverän als Schnellster den Endlauf erreicht. Seine rasante Entwicklung ist umso beeindruckender, weil ihn in dieser Saison immer gesundheitliche Probleme zu Pausen zwangen. „Wir haben mich ganz gut hinbekommen, unter den ganzen Umständen“, sagte Märtens, dem mehrere Monate Training fehlen: „Perfekt ist der Zustand nie, trotzdem bin ich super drauf, gesundheitlich habe ich das alles gut in den Griff bekommen."

Für Märtens geht das olympische Programm schon am Sonntagmorgen mit dem Vorlauf über 200 m weiter. Auch auf der halben Distanz hat er als Zweiter der Weltjahresbestenliste Medaillenchancen. Außerdem stehen die 4x200-Freistilstaffel und die 200 m Rücken an.

„Seine Entwicklung war der Hammer“, schwärmte Wellbrock über Märtens, dessen Entwicklung er jeden Tag im Training verfolgen konnte: „Es ist schön mitzuerleben, wie da neben einem so ein Topstar heranwächst.“

Bei seiner Olympiapremiere vor drei Jahren in Tokio, als er mit der besten Meldezeit angereist war, schied er als Zwölfter schon im Vorlauf aus. Seitdem hat er sich zu einer festen Größe über 400 m entwickelt: Von den letzten drei Weltmeisterschaften brachte er einmal Silber und zweimal Bronze mit. (sid/bc)