Die belgische Triathletin Claire Michel meldet sich nach ihrem ersten Start bei Olympia in der Seine krank. Ihr Verband fordert, dass Lehren gezogen werden.
„Daraus Lehren ziehen“Nach Olympia-Diskussion: Dreckiges Wasser hat für Triathletin bittere Folgen
Es ist und bleibt ein riesiges Thema bei den Olympischen Spielen in Paris: Die Wasserqualität der Seine. Trotz grenzwertigen Bakterienwerten, die im Fluss der französischen Hauptstadt gemessen wurden, ging der Triathlon mit einem Tag Verspätung über die Bühne, inklusive Schwimmen.
Auch die Freiwasserschimmerinnen und -schwimmer müssen sich noch in die Seine stürzen, die Spanierin Ángela Martínez (20) ätzte bereits im Vorfeld aus Bedenken über die Qualität gegen das Wasser im Fluss.
Starke Niederschläge verschlechtern Wasserqualität
Die große Frage ist deshalb: War die Entscheidung gegenüber den Athletinnen und Athleten vertretbar? Zumindest für das belgische Team hat der Wettkampf vom Mittwoch (31. Juli 2024) schwerwiegenden Folgen.
Wegen der Erkrankung einer Athletin geht das Mixed-Team im Triathlon nämlich nicht an den Start. Die Entscheidung sei in Absprache mit den Athleten getroffen worden, teilten das Belgische Olympische und Interföderale Komitee (COIB) und der Verband Belgian Triathlon mit: „Claire Michel, Mitglied der Staffel, ist leider erkrankt und muss sich vom Wettkampf zurückziehen.“
Belgischen Medienberichten zufolge soll sich die 35-jährige Sportlerin mit einem Bakterium infiziert haben und im Krankenhaus behandelt worden sein. Michel war am Mittwoch in der Damen-Einzel-Entscheidung angetreten und auf Platz 38 gelandet, war danach bereits völlig fertig und in Tränen aufgelöst.
Weil die Wasserqualität der Seine sich nicht in erforderlichem Maße verbessert habe, waren am Wochenende auch Trainings für das Mixed abgesagt worden.
Grund dafür waren die starken Niederschläge in der französischen Hauptstadt in den vergangenen Tagen. Diese hätten einen Abfall der Wasserqualität zur Folge.
„Das COIB und Belgian Triathlon hoffen, dass die Lehren daraus für die nächsten Triathlonwettbewerbe bei den Olympischen Spielen gezogen werden“, hieß es in der Mitteilung.
„Wir denken dabei an die Garantie der Trainingstage, der Wettkampftage und des Wettkampfformats, die im Vorfeld geklärt werden müssen.“ Es müsse dafür gesorgt werden, dass es keine Unsicherheiten für die Athleten, das Umfeld und die Fans gibt.
1,4 Milliarden Euro waren im Großraum Paris in den vergangenen Jahren in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert worden, um die Wasserqualität zu verbessern. Verhindert wird nun unter anderem, dass bei Starkregen mit den Wassermassen auch Toilettenabwasser in den Fluss gelangt. (nis/sid)