Fünfkämpferin Annika Schleu und ihre Trainerin Kim Raisner hatten nach dem Fünfkampf-Drama viel Kritik einstecken müssen – zu viel für die Olympionikin, die auch vom Weltverband kritisiert wurde.
„Alles lief genial“Fünfkämpferin Schleu beschimpft – Verband verwundert mit Statement
Tokio. Der nächste Akt im Fünfkampf-Drama um die deutsche Olympia-Starterin Annika Schleu (31). Ihr Fiasko beim Springreiten am Freitag (6. August) ging um die Welt, der Tränen-Auftritt, als ihr Pferd mehrere Hindernisse verweigerte, ließ kaum jemanden kalt.
Allerdings gab es wenig Mitleid mit Schleu, stattdessen Spott, Beleidigungen und Vorwürfe wegen Tierquälerei. Die Gold-Anwärterin hatte ihr zugelostes Pferd wiederholt mit der Gerte geschlagen, Trainerin Kim Raisner (48) sie zu noch härteren Schlägen aufgefordert. Jetzt äußerte sich auch der Weltverband zu den Vorkommnissen.
Fünfkämpfer-Verband beschuldigt Annika Schleu nach Olympia-Drama
Besonders Schleus Trainerin hatte sich nach dem Wettkampf gegen Vorwürfe der Tierquälerei rechtfertigen müssen, war sogar vom Olympischen Turnier ausgeschlossen worden. Auch die Reiterin selbst bekam eine Menge Kritik ab. Die gab es allerdings nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch vom eigenen Weltverband UIPM.
Die unglaubliche Erklärung von Präsident Klaus Schormann (74): „Die Pferde sind absolut exzellent. Wir haben sie getestet und sie waren gut vorbereitet, es gibt keinen Grund für die Athleten, sich zu beschweren. Die Athleten sind selbst dafür verantwortlich, wenn sie in manchen Bereichen des Wettbewerbs nicht erfolgreich sind.“
Dass nicht nur Schleu, sondern auch die Sportart insgesamt wegen des Umgangs mit den Tieren in der Kritik stand und infrage gestellt wurde, ließ Schormann komplett kalt. Sein Kommentar: „Niemand aus dem Organisationskomitee sollte beschuldigt werden. Alles lief genial, war super, ich bin sehr glücklich darüber, was wir mit dem Organisationskomitee erreicht haben.“
Internet-Hass: Annika Schleu löscht Instagram-Kanal
Rückendeckung hatte Schleu zwar von der Vereinigung Athleten Deutschland bekommen. Kritik an den Vorkommnissen sei durchaus berechtigt, der „teils offene Hass“ in den sozialen Netzwerken hingegen inakzeptabel.
Die Stellungnahme vom Samstagvormittag (7. August) kam allerdings wohl etwas zu spät. Auf ihrem Instagram-Kanal überhäuften Kommentierende die Sportlerin so sehr mit Vorwürfen, Beleidigungen und Verbal-Attacken, dass Schleu die Reißleine zog.
Die Fünfkämpferin löschte ihren Account – die Anfeindungen wurden zu viel. Der Traum von Olympia ist für Annika Schleu längst zum gelebten Albtraum geworden. (bl/bc)