Nächste deutsche Ringer-SensationStäbler holt nach emotionalem Long-Covid-Drama Bronze

Der Deutsche Frank Stäbler jubelt nach seinem Sieg im Olympia-Bronzekampf.

Ringer Frank Stäbler bejubelt seine Bronzemedaille bei der Olympiade in Tokio am 4. August 2021.

Die deutschen Ringer sorgen für die nächste Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio.

von Michael Eham  (eham)

Tokio. Das Ringer-Mannschaft Deutschlands schreibt bei diesen Olympischen Spielen wahrlich emotionale Geschichten. Frank Stäbler (32) sicherte sich in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm die Bronzemedaille. Im Kampf um den dritten Platz, der gleichzeitig der letzte Profikampf seiner Karriere war, gewann er gegen den Georgier Ramas Soidse knapp mit 5:4.

Frank Stäbler litt an Long-Covid

Nur Monate vor den Olympischen Spielen drohte der große Traum für Frank Stäbler zu platzen. Nachdem er im vergangenen Oktober an Covid-19 erkrankte, litt er zu Beginn des Jahres an schweren Long-Covid-Symptomen und konnte kaum atmen. Erst mit mühevollen Atemübungen konnte er sich wieder an die Weltspitze zurückkämpfen.

Um auf das passende Gewicht zu kommen, musste Stäbler vor dem Turnier rund acht Kilo abnehmen und daher auf viel Nahrung verzichten. Daher gab ihm seine Mutter aus der Heimat abgepackte Rinderbrühe mit. So hatte er immerhin ein bisschen Unterstützung aus der Heimat, da die Familie ja nicht mit nach Japan reisen durfte. Auf die Rinderbrühen-Methode setzte der Profi schon bei früheren Wettbewerben und oft war sie zumindest ein kleiner Teil seines Erfolgsrezepts.

Aline Rotter-Focken gewann sensationell die Goldmedaille

Bereits am Montag holte die Krefelderin Aline Rotter-Focken (39), die mit Stäbler eng befreundet ist, sensationell Gold in der Klasse bis 76 Kilogramm. Rotter-Focken fieberte auf der Tribüne mit. Die Bronzemedaille von Frank Stäbler ist nun die zweite Medaille für das deutsche Ringer-Team. Auch Denis Kudla (26) greift gleich nach Bronze. Sein Gegner in einem der kleinen Finals (13.00 Uhr) der Klasse bis 87 Kilogramm ist der Ägypter Mohamed Metwally.