In der Nacht auf Sonntag holte das deutsche Team gleich zwei Goldmedaillen bei den Paralympics. Tischtennisspieler Valentin Baus und Triathlet Martin Schulz gewannen ihre Wettbewerbe.
Paralympische Gold-Nacht für DeutschlandTriathlet Schulz holt ersten Sieg
Tokio. Goldene Nacht für das deutsche Paralympics-Team in Tokio. Tischtennisspieler Valentin Baus (25) hat sich bei den Paralympischen Spielen in Tokio seinen Goldtraum verwirklicht. Er gewann in der dramatischen Neuauflage des Finals von Rio gegen den Chinesen Cao Ningning trotz zwischenzeitlichen Rückstands mit 3:2 und nahm damit in der Startklasse 5 Revanche für die Pleite von 2016. Es ist das erste Gold für die deutschen Tischtennisspieler seit London 2012.
Damit beendet Deutschland die Einzelwettbewerbe im Tokyo Metropolitan Gymnasium mit einem kompletten Medaillensatz. Bereits am Samstag hatte Thomas Schmidberger in der Startklasse drei sein Finale gegen seinen chinesischen Dauerrivalen Fan Penfeng mit 2:3 verloren. Stephanie Grebe gewann nach ihrer 0:3-Niederlage im Halbfinale gegen die Europameisterin Maliak Alijewa vom Russischen Paralympischen Komitee Bronze. Ab Dienstag geht es mit den Teamwettbewerben weiter.
Martin Schulz holt Gold im Triathlon
Schon zuvor gewann der Triathlet Martin Schulz (31) am fünften Wettkampftag das erste deutsche Gold. Schulz kam dank einer furiosen Aufholjagd nach 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen mit 45 Sekunden Vorsprung vor dem Briten George Peasgood ins Ziel und holte in 58:10 Minuten in der Startklasse PTS5 nach Rio seinen zweiten Paralympics-Sieg.
Schulz stieg mit einem Rückstand von 1:01 Minuten hinter Peasgood aus dem Wasser und arbeitete sich auf dem Rad bei Temperaturen jenseits der 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent bis auf 38 Sekunden heran. Bereits am Anfang der dritten von vier Laufrunden zog der dreimalige Weltmeister schließlich am einbrechenden Briten vorbei.
Schulz hatte sich auf die extremen Bedingungen besonders vorbereitet. „Ich habe gelegentlich im Schwimmbad mein Fahrrad aufgestellt“, erzählte der Leipziger bereits vor der Abreise nach Japan: „Dazu habe ich Einheiten im Hitzezelt mit Luftbefeuchter und Heizstrahler gemacht. Da waren 38 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit.“ (sid)