Er wollte seinen Sohn anfeuernVater (†59) von Olympia-Teilnehmer Leppä stirbt auf dem Flug nach Paris

Aleksi Leppä mit dem Gewehr in der Hand.

Aleksi Leppä, hier am 1. März 2024, tritt trotz des Todes seines Vaters bei den Spielen an.

Was für ein grausamer Schicksalsschlag: Aleksi Leppä, der sein Leben lang von Olympia geträumt hat, hat am Tag der Eröffnungsfeier seinen Vater verloren.

Für Aleksi Leppä begannen die Olympischen Spiele mit einem furchtbaren Schicksalsschlag. Kurz vor seinem Wettkampf erfuhr er vom Tod seines Vaters. Besonders tragisch: Marko Leppä starb auf dem Weg zu seinem Sohn in Paris.

Am Tag, an dem der Lebenstraum des Finnen in Erfüllung ging, brach auch eine Welt für ihn zusammen. Seit Jahren hatte der Gewehrschütze von den Olympischen Spielen geträumt – doch als am Freitag die bunte Eröffnungsfeier Paris hell erleuchtete, war der Mann, dem Leppä viel mehr als nur die erste Olympia-Teilnahme verdankte, von ihm gegangen. Marko Leppä, sein Vater, Trainer und Förderer, erlag auf dem Weg nach Paris im Flugzeug einem Herzinfarkt.

Freundin und Familie sind bei Aleksi Leppä in Frankreich

„Es ist eine große Ehre für mich, hier zu sein, aber mein Vater ist nicht dabei. Er hat alles für mich getan. Er hat sein Leben meinem Erfolg gewidmet“, sagte Leppä nach seinem ersten Wettkampf mit dem Luftgewehr dem norwegischen Sender NRK. Die Tränen, die dem Doppel-Weltmeister von 2018 dabei ihn die Augen schossen, waren Ausdruck seines Schmerzes.

Unter schwierigsten Voraussetzungen schoss Leppä 627,8 Ringe, sein 22. Platz reichte nicht für die Teilnahme am Finale der besten Acht. Am Mittwoch hat er im KK-Dreistellungskampf eine weitere Chance. „Ich glaube, er wäre stolz“, sagte Leppä über seinen Vater, der nur 59 Jahre alt wurde: „Ohne ihn wäre ich nie hier.“

In Chateauroux, wo die Sportschützen fast 300 km südlich von Paris ihre Wettkämpfe austragen, ist Leppä nicht allein. Seine Freundin und seine Familie, die mit Vater Marko gereist war, geben ihm und einander Halt. „Ich bekomme eine Menge Hilfe, natürlich auch vom Rest des Teams“, sagte Leppä.

Harte Tage liegen hinter dem 29-Jährigen, harte Zeiten vor ihm. Der Fokus auf das Großereignis, auf das Leppä mit seinem Vater lange hingearbeitet hatte, ist nur schwer zu halten. „Ich versuche es“, sagte Leppä und meinte: „Ich kann nicht viel tun, außer es Tag für Tag zu nehmen.“ (are/sid)