Der Südsudan gewinnt sein erstes Basketballspiel bei Olympia. Zuvor gibt es Aufregung wegen eines Fehlers bei der Nationalhymne.
Laute Buhrufe in der HalleOlympia-Panne: Spieler und Fans reagieren verwirrt
Der erste Olympia-Auftritt der Basketballer aus dem Südsudan ist am Sonntag (28. Juli 2024) von einer Hymnen-Panne begleitet worden.
Vor dem Vorrundenspiel der Ostafrikaner gegen Puerto Rico war in Lille etwa 20 Sekunden lang die falsche Nationalhymne zu hören. Die Spieler standen zunächst verwirrt auf dem Parkett, einige mussten grinsen, sprachen verwundert miteinander. Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Pierre-Mauroy-Stadion reagierten mit Buhrufen.
Hymnen-Panne bei Olympia: Publikum regiert mit Buhrufen
Kurz darauf erfolgte eine Entschuldigung des Hallensprechers für einen technischen Fehler, mehrere der Spieler waren da bereits reklamierend auf dem Weg zur eigenen Bank und ihrem Trainerteam.
Anschließend dauerte es aber noch eine ganze Weile, bis die korrekte Hymne nach insgesamt zwei Minuten Wartezeit begann. Aus dem Publikum waren nun deutliche Pfiffe zu hören.
„Wenn das so war, dann entschuldigen wir uns für den Fehler“, sagte Sprecherin Anne Deschamps vom Organisationskomitee der Spiele.
Südsudan gewann die Begegnung 90:79. Das Land hatte erst 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan erlangt, von 2013 bis 2018 gab es einen Bürgerkrieg.
Die Auswahl hatte vor den Spielen bereits für gewaltiges Aufsehen gesorgt, als sie gegen die USA im Vorbereitungsspiel eine herausragende Vorstellung ablieferten und die Star-Auswahl bei der 100:101-Niederlage am Rande einer Blamage hatten.
Zur Pause lag der Südsudan sogar mit 14 Punkten vorne, durfte daher lange vom historischen Coup träumen. Der Sieg im Olympia-Punktspiel war für die Spieler jetzt aber der noch wichtigere Erfolg.
Die Hymnenpanne war übrigens nicht der erste Fauxpas dieser Art bei den Sommerspielen. Schon bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag war in Paris das südkoreanische Team fälschlicherweise als Nordkorea vorgestellt worden. (dpa)