WimbledonTennis-Star Zverev schießt gegen eigenes Trainerteam: „Haben keinen guten Job gemacht“

Alexander Zverev wirkt zufrieden nach seinem Sieg gegen den Japaner Yosuke Watanuki.

Tennis-Star Alexander Zverev am 7. Juli 2023 nach der Partie gegen Yosuke Watanuki in Wimbledon.

Alexander Zverev umgibt sich am liebsten mit Vertrauten. Doch in Wimbledon ist der Olympiasieger von seinem engsten Zirkel enttäuscht.

Sportlich läuft es für Alexander Zverev (26) in Wimbledon bislang nach Plan, doch abseits des Courts ist der Tennis-Olympiasieger beim Rasen-Klassiker noch nicht zufrieden.

Nachdem er nach seinem Auftaktsieg die Veranstalter für die umstrittenen Ansetzungen kritisiert hatte, haderte er im Anschluss an seinen Erfolg in der zweiten Runde gegen den japanischen Lucky Loser Yosuke Watanuki (25) mit seinem eigenen Trainerteam.

Alexander Zverev: Das darf man bei einem Grand Slam nicht machen

„Ich hatte ein bisschen einen Hals auf meine Box, weil wir hatten vor dem Match nichts besprochen“, sagte Zverev nach dem Viersatzsieg, bei dem er zwar nicht ernsthaft in Gefahr geriet, aber doch länger als gewünscht auf dem Platz stand: „Klar, er ist ein Lucky Loser. Klar, wenn ich gut spiele, spiele ich besser. Aber alle haben sich ein bisschen nach hinten gelehnt und das darf man bei einem Grand Slam nicht machen“, kritisierte Zverev sein persönliches Umfeld.

Alles zum Thema Sophia Thomalla

Trainiert wird Zverev von seinem Vater Alexander Senior (63), als Manager fungiert sein Bruder Mischa (35). Zudem sitzen sein Kumpel Sergei Bubka Junior (36) als weiterer Manager und sein langjähriger Physiotherapeut Hugo Gravil in der Box, von der aus auch Freundin Sophia Thomalla (33) zuschaut.

„Ich kam auf den Platz und es war für mich eine völlige Überraschung, dass der mit 135 mph (217 km/h) serviert und mir gleich im ersten Aufschlagspiel zwei Asse um die Ohren haut“, sagte Zverev. „Ich hatte davon keine Ahnung. Und das sind solche Dinge, die ich gerne auf den Platz mitnehmen würde. Da hat mein Trainerteam in der Hinsicht keinen guten Job gemacht heute.“

Normalerweise sei sein Sparringspartner Tobias Kamke (37) für das Scouting des Gegners verantwortlich. Der Ex-Profi ist aber nicht mit in Wimbledon, weil er in Deutschland in der Bundesliga spielt.

Die Karriere im Überblick

Das Leben von Tennis-Star Alexander Zverev

Alexander Zverev während eines Tennis-Matchs bei einem ATP-Turnier.

Alexander Zverev ist das deutsche Aushängeschild im Tennis. EXPRESS.de hat für Sie in einer Bildergalerie sein Leben, seine Erfolge und seine Triumphe festgehalten. Das Foto zeigt ihn am 11. April 2023 bei einem ATP-Turnier in Monte-Carlo.

Alexander Zverev posiert mit einem Tennisschläger für die Kamera.

Alexander Zverev wurde am 20. April 1997 in Hamburg geboren. Die Leidenschaft zum Tennis entwickelte der Junge mit russischen Wurzeln auch aufgrund seiner Familie. Papa Alexander, Mama Irina und Bruder Mischa teilten ebenfalls die Leidenschaft zum Tennis. Hier ist er am 11. Juli 2013 im Tennisstadion am Rothenbaum zu sehen.

Alexander Zverev schlägt einen Tennisball mit seinem Schläger.

Zverev begann bereits im jungen Alter mit dem Tennis spielen. Er und sein Bruder Mischa wurden von seinem Vater trainiert, der selbst ein professioneller Spieler war. Nach der zehnten Klasse entschied er sich ebenfalls, eine professionelle Tenniskarriere anzustreben. Auf dem Foto sieht man ihn bei einem Spiel gegen Bautista Agut aus Spanien am 15. Juli 2013

Alexander Zverev küsst die Trophäe für den Sieg im Junioreneinzel bei den French Open.

Bereits mit 16 Jahren erkannte man das große Potenzial von Zverev. 2013 fuhr er seinen ersten Sieg bei den French Open im Junioren-Einzel ein, 2014 gewann er den Titel bei der Junioren-Einzelkonkurrenz der Australien Open. Sein erstes Profiturnier gewann er im Alter von nur 17 Jahren in Braunschweig und schob sich damit auf Platz 665 der Weltrangliste. Das Foto zeigt ihn bei seinem Gewinn der Australien Open am 25. Januar 2014.

Alexander Zverev richtet sich bei einem Tennis-Match sein Stirnband.

Ab seinem ersten Profiturnier ging es für Zverev steil nach oben. Er besiegte Tobias Kamke, Andrei Golubew und Paul-Henri Mathieu und kletterte in der Weltrangliste auf Platz 285. Nach einem Wettkampf in Heilbronn 2015 sicherte sich Zverev sogar den 85. Platz, was ihm eine direkte Qualifizierung für die Wimbledon Championships einbrachte. Hier ist er am 10. März 2015 in Indian Wells zu sehen.

Alexander Zverev schaut unzufrieden in Richtung seines Gegners.

In Wimbledon konnte sich Zverev in der ersten Runde gegen Teimuras Gabaschwili behaupten, musste sich aber nach der zweiten Runde bereits geschlagen geben. Das motivierte ihn jedoch nur noch mehr, härter für seine kommenden Wettkämpfe zu trainieren. Das Foto zeigt ihn am 1. Juli 2015 bei der Partie gegen Denis Kudla in Wimbledon.

Alexander Zverev und Sabine Lisicki fallen sich in die Arme.

2016 war für den jungen Zverev ein Auf und Ab. Er kassierte zwei Niederlagen bei den Australien Open sowie in Montpellier und verlor zudem als Mitglied der deutschen Mannschaft beim Davis-Cup gegen Tschechien. Im Juni dann aber der große Erfolg: Er erreichte bei den Gary Weber Open in Halle das Finale und bezwang zuvor sein großes Idol Roger Federer. Das Finale verlor er, kletterte aber auf Platz 28 in der Weltrangliste und qualifizierte sich wieder für Wimbledon. Hier ist er zusammen mit Sabine Lisicki (r.) beim Hopman Cup am 5. Januar 2016.

Alexander Zverev ballt nach seinem Sieg die Faust und jubelt.

Nach mehreren Turnieren im Jahr 2017, unter anderem sogar mit seinem Bruder Mischa im Doppel, füllte sich sein Trophäen-Schrank. Zverev gewann in Rom sogar seinen ersten Masters-Titel und im August den Rogers Cup. Im Herbst stand er dann auf dem dritten Platz der Weltrangliste. Das Foto zeigt ihn am 30. April 2016 beim ATP-Turnier in München.

Alexander Zverev (l.) und Novak Djokovic halten ihre Trophäen nach dem Finale bei den ATP-Masters in der Hand.

2018 reihte sich Zverev dann bei den ganz Großen ein. Im ATP-Finale gewann er gegen den damals Weltranglistenersten Novak Djokovic und sicherte sich seinen zweiten Titel. Dies war zuletzt Boris Becker 1995 gelungen und eine persönliche Bestleistung von Zverev. Hier ist er gemeinsam mit Djokovic (r.) nach dem Finale beim ATP-Masters am 18. November 2018.

Brenda Patea schaut von der Tribüne aus ein Spiel bei den Australien Open.

Von 2019 bis 2020 datete Alexander Zverev Germanys-Next-Topmodel-Kandidatin Brenda Patea. So groß die Liebe am Anfang war, so schnell zerbrach sie auch wieder. Während Pateas Schwangerschaft trennte sich das Paar. Ihr gemeinsames Kind Mayla kam 2021 zu Welt. Das Foto zeigt Brenda Patea am 23. Januar 2020 bei den Australien Open auf der Tribüne.

Alexander Zverev posiert mit seiner gewonnenen Goldmedaille für die Kamera.

2021 wurde ein weiterer Traum für den Tennis-Star wahr. Nach mehreren Turnieren und einer Saisonpause wegen der Corona-Pandemie qualifizierte sich Zverev für die Olympischen Spiele in Tokio. Dort bezwang er im Finale Karen Chatschanow und sicherte sich damit die erste deutsche, männliche Einzel-Goldmedaille in der Geschichte. Auf dem Foto ist er am 1. August 2021 bei den Olympische-Spielen zu sehen.

Alexander Zverev (r.) und Silvio Heinevetter spielen Tischtennis in der Show „Schlag den Star“.

Es entstand ein Hype um Alexander Zverev. Er konnte sich vor Werbedeals und Fernsehauftritten gar nicht mehr retten. Er war unter anderem Gast bei der Show „Schlag den Star“ und bei der Sendung „Klein gegen Groß“. Hier ist er bei der Show Schlag den Star am 18. September 2021.

Alexander Zverev und Sophia Thomalla machen ein Selfie am Spielfeldrand in der Allianz-Arena.

Einige Monate nach der Trennung von Patea bestätigte Zverev seine Beziehung zu Fernsehmoderatorin Sophia Thomalla. Anders als bei seiner letzten Beziehung erzählt der Tennis-Star auch in der Öffentlichkeit viel über sein Privatleben und sein großes Glück mit Thomalla. Hier sind beiden beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am 23. April 2022 zu sehen.

Alexander Zverev liegt vor Schmerzen auf dem Boden.

2022 verletzte sich Zverev im Halbfinale bei den French Open gegen Rafael Nadal. Der Tennis-Star zog sich mehrere Bänderverletzungen im rechten Fuß zu und musste einige Monate pausieren. Hier ist er am 3. Juni 2022 beim Spiel gegen Nadal zu sehen.

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Er selbst habe sich den Japaner nicht vorher bei YouTube angeschaut. Er versuche bei Grand-Slam-Turnieren so wenig Zeit wie möglich am Handy zu verbringen, „um meine Augen zu schonen und damit meine Konzentration da ist“, sagte Zverev.

Ob es vor dem Drittrundenspiel gegen den Italiener Matteo Berrettini (27) an diesem Samstag wieder eine normale Vorbereitung gebe, sagte Zverev nicht. Von Vorteil ist, dass Zverev den Wimbledon-Finalisten von 2021 gut kennt. Von fünf Duellen gewann Zverev vier. Zudem trainierten beide im Vorfeld von Wimbledon zusammen. „Er ist einer der besten Rasenspieler, die es gibt. Es wird schwer“, wusste Zverev auch ohne spezielle Vorbereitung zu berichten. (dpa)