Dramatisches Halbfinale bei der Tischtennis-WM in Houston. Am Ende unterlag Deutschlands Tischtennis-Legende Timo Boll denkbar knapp gegen Schweden-Juwel Truls Möregard.
„Tut weh, wenn man es nicht schafft“Trotz 2:0- Führung! Timo Boll scheitert bei WM in Halbfinal-Krimi
Wie bitter! Timo Boll (40) hat den ersten Einzug in ein WM-Finale denkbar knapp verpasst. Zwei Sätze lang bemerkte man nichts von seiner schmerzhaften Bauchmuskelverletzung, die ihn seit dem Viertelfinale des Turniers in Houston (Texas) gehandicapt hat.
Mit 3:4-Sätzen unterlag der Hesse am Ende dann doch verdient im Duell der Tischtennis-Generationen gegen den Schweden Truls Möregard (19), eins der größten Talente im europäischen Tischtennis, der Boll immer als sein großes Vorbild bezeichnet hat.
Timo Boll mit Raketen-Start ins Halbfinale
Dabei ging es fast traumhaft gut los mit einer 2:0-Satzführung. Doch Möregard stellte sich dann auf Bolls Spiel besser ein und glich nach Sätzen aus. Satz Nummer fünf aber holte sich wieder Boll in der Verlängerung, war ganz nah dran an seinem Traum vom Endspiel.
Doch Möregard hatte an diesem Tag den längeren Atem gegen die deutsche Tischtennis-Legende, die zum zweiten Mal seit 2011 in einem WM-Halbfinale gestanden hatte. Der Schwede gewann gegen unsere ehemalige Nummer 1 die letzten beiden Sätze letztlich souverän und zog ins Finale der Herren ein.
Timo Boll: „Es tut weh, wenn man es nicht schafft.“
Timo Boll stand am Ende eines großartigen Turniers und eines dramatischen Matches immerhin mit der Bronze-Medaille da - und ist damit der älteste WM-Medaillengewinner aller Zeiten. Und so wollte er sich nicht lange grämen: „Es tut einem weh, wenn man es nicht schafft. Der Gegner hat gute Lösungen gefunden und war am Ende einfach besser.
Das muss ich dann nehmen wie es ist.“ Boll ist erst der zweite Deutsche nach „Mr. Pokerface“ Eberhard Schöler in den 60er Jahren, der zwei Einzelmedaillen bei einer Tischtennis-Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
Während Boll nun seine Bauchmuskelzerrung auskurieren kann, trifft sein Konkurrent im Finale auf den chinesischen Topspieler Fan Zhendong. Der Weltranglisten-Erste setzte sich in einem chinesischen Duell mit Liang Jingkun klar 4:1 durch und geht als Favorit in das WM-Endspiel von Houston.