Neuer WeltrekordTriathlet Jan Frodeno pulverisiert mit Fabel-Zeit alte Bestmarke

Jan Frodeno läuft beim Triathlon-Weltrekord.

Jan Frodeno stellte am 18. Juli einen neuen Weltrekord im Triahtlon auf.

Triathlon-Ass Jan Frodeno hat sich mal wieder selbst übertroffen und mit einer unglaublichen Leistung einen neuen Weltrekord in der Langdistanz aufgestellt. Seinen alten Rekord hat der Kölner pulverisiert.

Burgberg im Allgäu. Er hat mal wieder das Unmögliche geschafft: Triathlon-Ass Jan Frodeno (39) hat seinen eigenen Weltrekord über die Triathlon-Langdistanz pulverisiert.

Beim Duell-Format „Tri Battle“ im Allgäu gegen den Kanadier Lionel Sanders benötigte der 39-Jährige für die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen 7:27:53 Stunden und unterbot seine fünf Jahre alte Bestmarke (7:35:39) um 7:46 Minuten. Sanders verfehlte Frodenos alte Bestmarke in 7:43:30 Stunden deutlich.

Triathlon: Jan Frodeno stellt neuen Fabel-Weltrekord auf

„Ich bin sprachlos, davon habe ich geträumt“, sagte der Kölner nach der Zielankunft, „es ist unglaublich. Es war so hart, so kalt, so regnerisch. Im Moment bin ich ein gebrochener Mann.“

Trotz Dauerregen und einem schmerzhaften Sturz nach nur zehn Lauf-Kilometern gelang dem Olympiasieger von 2008 die nächste Fabelzeit, für die alle Voraussetzungen geschaffen worden waren: Die Rad- und die Laufstrecke waren für Allgäuer Verhältnisse sehr flach.

Jan Frodeno mit neuem Triathlon-Weltrekord über die Langdistanz

Um weniger abbremsen zu müssen, wurden beim Schwimmen die Ecken abgerundet und auf dem Radkurs gar eine Steilwandkurve eingebaut. Auf Tempomacher und andere Hilfsmittel wurde bewusst verzichtet, damit ein möglicher Weltrekord auch anerkannt würde.

Frodeno lag schon nach dem Schwimmen (45:58 Minuten) in Führung. Nach 3:55:22 Stunden auf dem Rad behielt er mit rund fünf Minuten Vorsprung weiter die Nase vorn. Auch von Problemen in der linken Hüfte nach dem Malheur auf durchtränktem Geläuf in einer Kurve im Stadionbereich ließ sich der Hawaii-Champion nicht aufhalten.

Frodenos Idee zum „Tri Battle Royale“ war ein Stück weit aus der Not geboren. Unbedingt wollte er als Formtest vor der Titelverteidigung auf Hawaii (9. Oktober) noch einen Langstreckenwettkampf bestreiten, doch die Verschiebungen der Ironmen in Roth und Frankfurt durchkreuzten seine anfänglichen Pläne. Der 39-Jährige musste - wie schon im Vorjahr bei seinem „Ironman at Home“ - kreativ werden.

Doch anders als damals ging es nun nicht bloß um den sozialen Zweck. Statt „Show“ oder „Geld“ stünden „Zeit und Leistung“ im Vordergrund, stellte er im Vorfeld unmissverständlich klar. Mit Sanders habe er sich ganz bewusst den „schnellsten“ Gegner für diese Art des Wettkampfes ausgesucht. Der könne ihn vielleicht entscheidend „hochpushen“, mutmaßte Frodeno - und sollte Recht behalten. (sid)