DEG-AbschiedsinterviewNiederberger: „Denke schon ans erste Spiel in Düsseldorf“

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Mathias Niederberger im DEG-Trikot - das wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben.

Düsseldorf – Nun ist es also raus. Torhüter Mathias Niederberger (27) verlässt die Düsseldorfer EG nach fünf Jahren und wechselt innerhalb der DEL wie erwartet zu Hauptstadtklub Eisbären Berlin. Der in Düsseldorf geborene Keeper verlässt seine Heimatstadt. Die Gründe, die Verhandlungen, die Emotionen – EXPRESS gab er nun sein Abschiedsinterview.

Herr Niederberger, wie froh sind Sie, dass ihr Wechsel vom Rhein an die Spree nun auch offiziell verkündet worden ist?

„Sehr froh, aber noch mehr freuen mich die positiven Reaktionen der DEG-Fans. Über die sozialen Netzwerke habe ich viele schöne Nachrichten erhalten. Ich fühle mich schon ein wenig geschmeichelt.“

Warum wurde der Wechsel eigentlich so lange unter der Decke gehalten?

„Das war mit allen Seiten so abgeklärt. Ich wollte keinen großen Wind um die Sache machen, sondern mich voll und ganz auf die Saison und die Spiele konzentrieren. Ich weiß auch gar nicht, warum Dinge in den Vordergrund gestellt werden müssen, die nichts mit der eigentlichen Sache zu tun haben. Eine Einzelpersonalie kann nie wichtiger sein, als es die Mannschaft ist.

Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, die DEG zu verlassen?

„Es mag sich gekünstelt anhören, aber sie ist mir wirklich nicht leicht gefallen und bedeutet schon einen großen Schritt für mich. Ich bin gebürtiger Düsseldorfer, in dieser Stadt aufgewachsen und mit ihr verbunden. Als sehr familienbezogener Mensch lasse ich jetzt viele, mir nahe stehende, Personen zurück.“

Für Mathias Niederberger war das Finanzielle nicht entscheidend

Diese werden es sicherlich verstehen – schließlich ist es doch absolut legitim, dass ein Profisportler in seiner kurzen Karriere so viel Geld wie möglich verdienen möchte?

„Nur auf den finanziellen Aspekt allein möchte ich es auf keinen Fall heruntergebrochen wissen. Die Eisbären hatten sich schon sehr früh und äußerst intensiv um mich bemüht. Sie haben mir signalisiert, dass sie mich unbedingt haben wollen. Ich kann sagen, dass das für mich vom Gefühl her ganz wichtig war. Die Verantwortlichen des Vereins sind mit ihren Argumenten sehr überzeugend gewesen, sie haben mir die ambitionierten Ziele ihrer Organisation klar dargestellt.“

Inwiefern hat ihr früheres Engagement in Berlin eine Rolle gespielt?

„Es hat die Entscheidung definitiv erleichtert. Die Veränderung wird nicht so groß. Ich habe mit den Eisbären in der Saison 2014/15 gute Erfahrungen gemacht und ihnen viel zu verdanken. Sie haben mich derart gut ausgebildet, dass ich bei der DEG sofort zum Stammtorhüter werden konnte.“

Mathias Niederberger von der Düsseldorfer EG: „Es waren transparente Verhandlungen“

Wie sind die Verhandlungen abgelaufen?

„Sie waren absolut transparent. Neben den Berlinern und Düsseldorfs Sportdirektor Niki Mondt, waren mein Agent, sowie mein Vater Andreas dabei. Das Interesse der Eisbären ist von Anfang an bekannt gewesen und eine faire Kommunikation gehört zu unserer Art. Niki kenne ich schließlich schon wirklich lange, wir pflegen ein gutes Verhältnis.“

Wie lässt sich in Zeiten der Virus-Krise ein Umzug in die Hauptstadt planen?

„Das wird sicherlich nicht ganz einfach. Ich kann mich in Berlin jetzt natürlich nicht so umschauen, wie ich es gerne machen würde, um dann heraus zu finden, wo ich am liebsten wohnen würde. Aber vielleicht können mir in dieser Hinsicht ja Ihre Leser via Instagram ein paar gute Tipps geben ...?“

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Momentan gibt es viel Zeit zum Nachdenken. Haben Sie sich schon Gedanken über ihr erstes Spiel in der kommenden Saison mit den Eisbären im Rather Dome gemacht?

„Daran denke ich schon. Das wird sicherlich ein besonderes Gefühl für mich sein, aber im Spiel werde ich mit der Situation professionell umgehen können und meine beste Leistung abrufen. Ich weiß allerdings jetzt schon, dass ich mir nach der Partie Zeit nehme. Ich werde reflektieren, wie das Geschehen abgelaufen ist und wie es sich angefühlt hat.“