Hooligan-AllianzKommen sogar Chaoten von Lazio Rom zum FC-Spiel nach Berlin?
Köln/Berlin – Das DFB-Pokal-Spiel des 1. FC Köln gegen den BFC Dynamo am Sonntag in Berlin hat es in sich. Kenner der Szene und Behörden befürchten Ausschreitungen unter Randalierern. Und die Sorgen sind nicht unbegründet.
Dass mit vielen Anhängern des BFC Dynamo nicht zu spaßen ist, haben sie in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt. Da unter ihnen viele rechtsextreme Chaoten sind, verwundert es nicht, dass der Polizei Berlin beim BFC Dynamo 197 gewaltbereite Personen der „Kategorie B“ und 107 sogar gewaltsuchende Personen der „Kategorie C“ bekannt sind.
So sieht die Allianz aus
Und: Nach den Angriffen von Kölner Hooligans (Razzia gegen gewaltbereite Fußballfans in NRW/ lesen Sie hier mehr) auf einen Bus mit Unterstützern der Berliner Union könnten auch noch andere Krawallmacher am Sonntag mitmischen. Neben dem 1. FC Magdeburg unterhält Dynamo nämlich beste Kontakte zu rechten Mitgliedern der „Legion Germania“ – ein Zusammenschluss von Hooligans der Vereine 1. FC Lokomotive Leipzig, BFC Dynamo und: Ostdeutsche Fans des italienischen Vereins Lazio Rom gehören auch zur „Legion Germania“. Indes werden die Leipziger wohl nicht in Berlin auflaufen, da sie mit den Magdeburgern verfeindet sind.
Knapp 800 „Störer“ erwartet
Insgesamt erwartet die Berliner Behörde 500 Kategorie B-Fans und 270 Kategorie C-Anhänger. „Wir haben szenekundige Beamte aus Köln zur Unterstützung angefordert“, sagt Polizeisprecher Thilo Cablitz auf EXPRESS-Anfrage.
Ein Szenekenner mahnt zur Vorsicht: „Durch die guten Verbindungen des BFC Dynamo zu den Magdeburgern und dem Lazio Rom sollten alle auf der Anreise aufpassen. Auch die normalen Fans. Besonders auf den Rastplätzen zwischen Magdeburg und Berlin. Die Jungs starten dann ganz gerne mal was, wenn die ein Kölner Kennzeichen sehen.“
Ein Kölner Chaot in U-Haft
Ein Kölner Chaot wird zumindest nicht mit nach Berlin fahren. Der 24-Jährige war nach dem Angriff auf den Fan-Bus der Union Berlin mehrfach mit Vollgas auf Polizisten zugerast, wurde in der Nacht festgenommen und wegen vermuteter Fluchtgefahr jetzt von einem Richter in U-Haft geschickt. Seine Anwältin kritisiert den Beschluss: An ihrem Mandanten solle eine Exempel statuiert werden.
Im Falle einer Verurteilung droht dem Kölner mindestens ein Jahr Haft. Gegen ihn wird unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt.