Hat sich der 11.11. in Köln auf das Infektionsgeschehen ausgewirkt? Das Kölner Gesundheitsamt hat zwei Wochen nach dem Sessionsauftakt die aktuelle Corona-Lage der Stadt analysiert.
11.11. in KölnHat sich der Karneval auf die Corona-Lage ausgewirkt? Stadt bezieht Stellung
Die Bilder vom 11.11. in Köln sind in den Köpfen vieler Menschen noch sehr präsent. Vor allem die Menschenmassen auf der Zülpicher Straße sorgten angesichts der steigenden Corona-Zahlen weit über Kölns Grenzen hinaus für Wut und Irritationen. Genau zwei Wochen nach dem Karnevalsauftakt hat das Gesundheitsamt der Stadt Köln die Corona-Lage analysiert. Inwiefern hat der 11.11. das Infektionsgeschehen beeinflusst?
Das Kölner Gesundheitsamt hat zur Bewertung der Corona-Lage die Inzidenzverläufe der Stadt mit den Verläufen anderer Städte verglichen.
Karneval in Köln: Hat sich der 11.11. auf die Corona-Lage ausgewirkt?
Das Ergebnis: Die Daten belegen nicht, dass durch die Feierlichkeiten eine andere Dynamik in der Infektionsausbreitung entstanden ist. „Wir konnten keinen sprunghaften und statistisch signifikanten Anstieg der Inzidenz in den Tagen und Wochen seit dem 11.11. feststellen, sondern eher eine gleichmäßige Fortsetzung des schon zuvor vorhandenen kontinuierlichen Anstiegs“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Gesundheit, Soziales und Wohnen der Stadt Köln.
Karneval in Köln: 426 Infektionen lassen sich auf 11.11. zurückführen
Insgesamt lassen sich 426 positive Fälle auf den 11.11.2021 zurückführen. Es handelt sich laut dem Gesundheitsamt bei einem überwiegenden Großteil der erkrankten Personen um milde Verläufe, eine Person musste bisher im Krankenhaus behandelt werden.
Die Hospitalisierungsinzidenz liegt in Köln aktuell bei 2,49, in NRW bei 4,21.
„Wir alle haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, die Feierlichkeiten trotz der anziehenden Infektionsdynamik zu ermöglichen. Auch im Nachhinein waren wir uns im Krisenstab und auch im Austausch mit Ratsmitgliedern im Hauptausschuss einig, dass die Entscheidung richtig war“, so Rau. Dass viele Menschen im Freien unter 2G-Bedingungen zusammen waren, habe die Infektionsgefahr im Vergleich zu vielen unkontrollierten kleineren Feiern in Räumen begrenzt.
11.11. in Köln: Mehrheit der positiven Fälle sind Infektionen im Innenraum
Von den 426 positiven Fällen haben sich nach eigenen Angaben 80 Prozent hauptsächlich in Innenräumen bei privaten Feiern oder in Gaststätten aufgehalten, zwölf Prozent haben ausschließlich draußen gefeiert.
Auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich dazu geäußert.
„Jedes noch so gute Sicherheitskonzept wird uns keine absolute Sicherheit bringen. Deswegen ist es unerlässlich, auch mit Blick auf die Advents- und Weihnachtszeit, dass wir alle gemeinsam weiter wachsam sind und uns an die Regeln halten. Allen, die sich noch immer nicht haben impfen lassen, rufe ich auf: mache Sie von den zahlreichen Angeboten Gebrauch und lassen sich impfen. Nur die Impfung ist der Weg aus der Pandemie.“ (mj)