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Exklusiv

Amok-Alarm in KölnVater eines Schülers berichtet von den dramatischen Minuten

Beamte stehen bei einem Einsatz vor den Streifenfahrzeugen.

Am Hölderlin Gymnasium in Köln-Mülheim wurde am vergangenen Mittwoch (4. September 2024) ein Amokalarm ausgelöst. Das Symbolfoto wurde während eines Einsatzes an der Heinrich-Böll-Gesamtschule am 4. Februar 2022 aufgenommen.

Vor wenigen Tagen kam es in einem Kölner Gymnasium zu einem Amokalarm – zum Glück folgte schnell die Entwarnung. Trotzdem war es für die Beteiligten ein traumatisches Ereignis.

von Niklas Brühl  (nb)

Es waren dramatische Momente, die die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler des Hölderlin-Gymnasiums in Köln-Mülheim am vergangenen Mittwoch (4. September 2024) erleben mussten. In der weiterführenden Schule in der Graf-Adolf-Straße wurde Amokalarm ausgelöst, die Kölner Polizei war mit vielen Kräften vor Ort.

Die gute Nachricht vorab: Es stellte sich glücklicherweise als Fehlalarm heraus, für die Personen im Schulgebäude bestand keine Gefahr. Allerdings waren die Augenblicke bis zur Entwarnung für die Kinder und die Jugendlichen sowie für die Lehrerinnen und Lehrer traumatisierend. Ein Vater eines betroffenen Schülers spricht mit EXPRESS.de über die Erlebnisse seines Sohnes.

Amokalarm an Kölner Schule: Polizei stürmt Klasse mit gezogenen Waffen

„Es flossen Tränen, während die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Lehrerin die Tür verbarrikadierten“, sagt der Vater, der anonym bleiben möchte. Sein Sohn geht auf dem Kölner Gymnasium in die zwölfte Klasse, sei von den Geschehnissen „zumindest stark beeindruckt“ gewesen, sagt der Vater.

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Die Lehrerin seines Sohnes habe den Alarm, der in der Schule zu hören war, schnell als Amokalarm identifiziert und zusammen mit den Jugendlichen die entsprechenden Maßnahmen getroffen. Dies sei jedoch nicht in allen Klassen auf dem Gymnasium so abgelaufen.

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„Es herrschte Chaos auf der Schule, es wurden viele Fehler gemacht, wie es sich im Nachhinein herausgestellt hat. Man kann von Glück sagen, dass es sich am Ende um einen Fehlalarm handelte“, sagt der Vater des Schülers.

Die genannten Fehler, die EXPRESS.de gegenüber auch benannt wurden, werden wir allerdings nicht öffentlich machen, um potenziellen Nachfolgetätern keine Handlungsanweisungen zu geben.

Der Vater beschreibt die Erlebnisse seines Sohnes während den dramatischen Minuten so: „Die Klasse wurde von der Polizei gestürmt, mit gezogenen Waffen. Die Schülerinnen und Schüler mussten die Arme hochstrecken. Die Einsatzkräfte haben ihren Job gemacht, für unsere Kinder war es aber natürlich traumatisch.“

Als Elternteil wolle er die Geschehnisse nun zusammen mit seinem Sohn aufarbeiten – „und ihm jegliche Unterstützung geben, die er braucht“. Von der Schule fordert er: „Es braucht klare Notfallpläne, die dementsprechend trainiert werden müssen. Ein derartig chaotischer Ablauf ist für uns Eltern schon ziemlich unbefriedigend.“

Wie hilft die Kölner Polizei Personen nach traumatischen Erlebnissen?

EXPRESS.de hat bei der Kölner Polizei nachgefragt: Welche Angebote gibt es von polizeilicher Seite nach so einem traumatisierenden Einsatz für die betroffenen Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte?

„Nach einem traumatisierenden Einsatz können Notfallseelsorger mit einbezogen werden, um Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie den Kindern Beistand zu leisten und das Geschehene mit ihnen zu verarbeiten. Betroffene werden unterstützt und beraten und bei Bedarf an entsprechende Hilfsorganisationen vermittelt“ sagt Sprecher Christoph Gilles.

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Zudem könne der Opferschutz der Polizei Köln mit seinen Opferschutzbeauftragten Beratung und Unterstützung anbieten. Gilles ergänzt: „Das Opferschutztelefon der Polizei Köln ist unter der Tel.-Nr. 0221 229-8080 erreichbar – hier läuft auch ein Anrufbeantworter – sowie per E-Mail unter Opferschutz.Koeln@polizei.nrw.de.“

Dem Opferschutzbeauftragen seien gut vernetzt – beispielsweise mit dem Weißen Ring, den Traumaambulanzen für Erwachsene (LVR Klinik Köln und Deutsches Institut für Psychotraumatologie), sowie den Traumaambulanzen für Kinder und Jugendliche (Spezialambulanz für Kinder und Jugendliche, Uniklinik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie Holweide).

„Die Betroffenen werden an die jeweilige Interventionsstelle vermittelt, bzw. können sich an diese wenden“, sagt Polizeisprecher Gilles. Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte auf dem Kölner Hölderlin Gymnasium wird der vergangene Mittwoch wohl noch lange im Gedächtnis bleiben – auch, wenn es sich letztendlich „nur“ um einen Fehlalarm handelte.