Bergisch Gladbach – Die Ferien waren grade erst vorbei, die Kinder noch aufgeregt. Doch aus der Freude wurde am vergangenen Donnerstag pure Panik, als in der Nelson-Mandela-Gesamtschule während des Unterrichts der Amok-Alarm ausgelöst wurde. Der sorgte für einen sofortigen Großeinsatz an der Schule mit 1200 Schülern.

Kinder versteckten sich verängstigt unter den Tischen

Die Aula der Schule war proppenvoll, denn dort wurde zum Schulstart eine Veranstaltung abgehalten. In einigen Klassen wurde bereits der Unterricht abgehalten, als um 11.30 Uhr der Amok-Alarm ertönte. Eine Lehrkraft zum EXPRESS: „Uns war sofort klar, dass das kein Brandalarm oder der normale Gong war. Das wussten auch die Kinder. Wir haben dann sofort mit Tischen die Türe verbarrikadiert. Dann suchten die Kinder unter den Tischen Schutz.“

Polizei rückte sofort mit Maschinenpistolen an

Bange Minuten vergingen. Mit dem Auslösen des Alarms lief auch in der Leitstelle der Polizei eine Amok-Meldung ein. „Bei uns ist dann ein festgelegter Apparat angelaufen. Sofort sind starke Polizeikräfte zur Schule geeilt. Sie waren Minuten später an der Schule. Die Kollegen sind dann mit schussbereiten Maschinenpistolen in das Gebäude vorgedrungen“, so ein Sprecher der Polizei.

„Sag Mama, dass ich sie liebe"

Inzwischen stieg die Panik in den Klassenzimmern. Sätze wie „Sag Mama, dass ich sie liebe“, baten verzweifelte Kinder die Lehrkraft. Die Schüler hatten zwar Handys dabei, durften sie aber nicht einschalten. Die Polizeibeamten trafen wenige später auf die geschockten Schüler und Lehrer in der Aula.

Der Haus-Techniker hatte Alarm versehentlich ausgelöst

Schließlich eilte auch der Techniker herbei und klärte auf, dass er den Amok-Alarm versehentlich bei Arbeiten an der Anlage ausgelöst hatte. Davon überzeugten sich die Beamten persönlich, bevor sie 13 Minuten nach Alarmierung die „Amoklage“ als beendet erklärten.

Polizei lobt das Verhalten den Lehrkräfte

„Die Lehrkräfte haben sich vorbildlich verhalten“, lobte der Polizeisprecher. Dabei gibt es an den Schulen in NRW bis heute keine Amok-Übungen. Wie die Kinder sich richtig verhalten, wird ihnen nicht beigebracht. Begründung des Schulministeriums NRW: Man wolle die Kinder nicht mit solchen Übungen verängstigen. Täter könnten sich zudem auf die Abläufe einstellen.