Kölner WDR-StarHorror-Story um Bettina Böttinger: Nach dem Outing sollte sie sterben
Köln. Ein Grund zum Feiern: Am Sonntag (4. Juli) wird WDR-Moderatorin Bettina Böttinger 65 Jahre alt. Heute lebt die gebürtige Düsseldorferin mit ihrer Ehefrau Martina Wziontek in ihrer Wohnung in Köln und dem Haus auf dem Land (im Kreis Euskirchen). Doch bis zum Ehe-Glück als gleichgeschlechtliches Paar war es für Böttinger ein weiter Weg, wie sie einmal in einem Interview erzählt hat ...
In der WDR-Dokumentation „Bettina Maria Böttinger – fast ein Selbstportrait“, das 2016 anlässlich ihres 60. Geburtstags ausgestrahlt wurde, sprach Böttinger damals erstmals öffentlich über ihr Liebesleben – und die schlimme Story, die sie als 17-Jährige erleben musste.
Bettina Böttinger: Liebesbrief geriet in die falschen Hände
Sie hatte sich in ein Mädchen verliebt, eine Mitschülerin auf dem Düsseldorfer Goethe-Gymnasium. Ein Liebesbrief von Böttinger geriet in die falschen Hände. Sie musste zum Direktor antreten, der Rauswurf von der Schule drohte.
Doch es kam noch schlimmer: Die Eltern ihrer ersten Freundin drohten, Böttinger umzubringen. „Sehr unangenehme, aggressive Leute”, wie die Moderatorin sagt. Eines Tages sei die Mutter des Mädchens mit einer geladenen Pistole gefasst worden. Sie sei auf dem Weg zur Schule gewesen, „um mich zu erschießen“.
Bettina Böttinger hat mit Ehefrau Martina ihr Glück gefunden
„Es ist bekannt, dass ich mit einer Frau zusammen lebe. Ich habe daraus nie ein Geheimnis gemacht”, sagt Böttinger. „Ich habe das auch immer wieder einfließen lassen, weil ich denke, dass Sichtbarkeit wichtig ist.”
Steiler Aufstieg beim WDR: Bettina Böttinger gehört zu Deutschlands Elite
Umso erstaunlicher, dass ihr beim steilen Aufstieg im Öffentlich-Rechtlichen seit Beginn der 90er-Jahre keine Steine in den Weg gelegt wurden. 1993 hatte der damalige WDR-Intendant Friedrich Nowottny (92) gesagt, sie solle eine gerade konzipierte Talkshow übernehmen. Daraus wurde die bekannte Sendung „B. trifft”.
Nach mehreren Zwischenstationen ist sie seit 2006 vor allem für den „Kölner Treff” bekannt und gehört sowohl bei Gästen als auch beim Publikum zu den angesehensten Moderatorinnen des Landes. Erst kürzlich enthüllte Böttinger, dass sie nach der Sendung jedem Gast einen persönlichen Brief schreibt – als Freundschafts-Geste, sozusagen.
Was Böttinger antreibt: Neben der beruflichen Karriere vor allem ihr soziales Engagement. Für Burundi Kids e.V. (Ehefrau Martina ist Gründungsmitglied), die AIDS-Hilfe, die Gay Games in Köln oder Frauen in Kriegsgebieten: Böttinger will helfen und tut das. Weder das noch ihre Lust am TV-Talk dürfte mit 65 ein Ende haben. (tw, mit dpa)