Die Diskussion um die 22-Uhr-Regelung auf dem Brüssler Platz bringt auch Café-Chefin Paulina Mousa auf die Palme.
Brüsseler-Platz-VerbotKölner Café-Chefin ist sauer: Nur wenige Meter weiter ein ganz anderes Bild
Das Brüsseler-Platz-Verbot und die Folgen – die Stadt Köln hat ein Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens bekanntgegeben, das auch eine Schließung der Außengastronomie am und auf dem Platz beinhaltet.
Kölner und Kölnerinnen haben das Thema bereits kontrovers auf den Facebook- und Instagram-Seiten von EXPRESS.de diskutiert. Auch die Kölner Interessensgemeinschaft (IG) Gastro hat schon ein deutliches Statement abgeliefert.
Brüsseler Platz in Köln: Chefin vom Café Belgique redet Klartext
Am Dienstag (17. Dezember 2024) gab es weitere Kritik. Paulina Mousa, Chefin vom Café Belgique, hat sich gegenüber EXPRESS.de geäußert.
„Während die Gastronomie am Brüsseler Platz mit strikten Auflagen zu kämpfen hat, dürfen nur wenige Meter weiter auf der Brüsseler Straße andere Betriebe uneingeschränkt geöffnet bleiben und das, obwohl auch dort Beschwerden von Anwohnern und Anwohnerinnen laut werden.“
„Ist es gerecht, dass die einen wirtschaftlich überleben dürfen, während die anderen an den Herausforderungen zerbrechen? Darf ein Straßenzug über Erfolg und Scheitern entscheiden?“, fragt Mousa.
Diese Ungleichberechtigung würde zu einer Spaltung führen. „Die einen dürfen verdienen, während die anderen ohne eine echte Alternative in ihrer wirtschaftlichen Grundlage beschnitten werden“, beklagt die Café-Betreiberin.
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„Wahre Gerechtigkeit endet nicht an der nächsten Straßenecke. Doch die Folgen betreffen nicht nur die Gastronomen und Gastronominnen und ihre Mitarbeitenden, sondern auch die jungen Menschen, die den Brüsseler Platz als einen Raum für Begegnung, Austausch und Gemeinschaft erleben“, sagt Mousa.
Claudia Wecker vom „Ding“: „Vollkommen verrückt!“
Auch Claudia Wecker vom „Ding“ am Zülpicher Platz hat eine klare Meinung zu den Maßnahmen der Stadt. „Vollkommen verrückt!“, kommentiert sie auf Facebook.
„Die Gastro reguliert und steuert. Das eigentliche Problem ist der eskalierende öffentliche Raum. Das bedeutet: Mehr Müll, mehr Gewalt, mehr Drogen usw. Ja, die Leute suchen einen Schuldigen. Und das ist immer die Gastro. Nicht die Kioske, nicht das Fördern des draußen Feierns mit solchen Maßnahmen, nein, die Gastro. Keiner bei der Stadt trifft mutige Entscheidungen! Es wird immer nur ein Problem-Pflaster auf das letzte Symptom geklebt. Ich kenne die Hintergründe mit dem kassierten Urteil. Ich kenne das Lärmgutachten und die Begründung für diesen Mumpitz. Ich weiß, dass die Stadt handeln muss“, so Wecker.
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„Anstatt das Feiern im öffentlichen Raum gezielt einzudämmen – Alkoholkonsumverbot! Sich beim Land NRW für solche und andere vernünftige Maßnahmen einzusetzen – macht diese Lösung genau nichts besser“, lautet ihre Kritik.
„Was ist mit den Kiosken? Die Kontrollen rund um den 11.11. haben doch gezeigt, dass hier Handlungsbedarf beim Jugendschutz besteht! Wenn nicht bald jemand den Mut hat, das Problem da draußen politisch und mutig anzugehen, wird es ein böses Erwachen geben“, warnt die „Ding“-Chefin.