Die Debatte um das Verweilverbot auf dem Brüsseler Platz in Köln hat längst die Sozialen Netzwerke erreicht.
Bald abgeriegeltHitzige Debatte über Kölner Party-Meile – „sind die Feiernden doch selbst schuld“
Diese Nachricht hat eingeschlagen! Und sie lässt viele Kölnerinnen und Kölner über Sinn und Unsinn der städtischen Maßnahme diskutieren.
Am Montag (16. Dezember 2024) hatte die Stadt Köln bekanntgegeben, dass es am Brüsseler Platz, an einem der beliebtesten Partyspots der Stadt, in Zukunft starke Einschränkungen geben wird. Die wichtigste: ein Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens, das auch eine Schließung der Außengastronomie am und auf dem Platz beinhaltet. Bereits ab Februar 2025 soll das nächtliche Verbot gelten.
Debatte über Brüsseler Platz auch unter EXPRESS.de-Leserinnen und -Lesern
EXPRESS.de berichtete über den Fall und teilte den Artikel auch in den Sozialen Medien (Facebook, Instagram etc.). Dort ist eine hitzige Debatte entstanden. Besonders auffällig: Selten gingen die Meinungen so weit auseinander wie in diesem Fall.
„Ich ziehe demnächst aufs Land und beschwere mich über den krähenden Hahn und die muhenden Kühe“, schreibt ein User, der für die Entscheidung der Stadt kein Verständnis hat.
Wichtig zu wissen: Ganz freiwillig geht die Stadt Köln den Schritt bei allem Lärmschutz nicht. In dem seit Jahren offen geführten Streit hatte zuletzt das Bundesverwaltungsgericht den Klagenden stattgegeben und die Stadt zu strengen Maßnahmen im Hinblick auf den Lärmschutz aufgefordert.
Weitere Kommentare gegen die Entscheidung der Stadt:
- „Die Außengastronomie zu schließen, während die Büdchen weiterhin unkontrolliert Alkohol und Lachgas verkaufen?! Genau mein Humor!“
- „Deutschland, die Sperrzone. Politik zum Vergessen.“
- „Keiner bei der Stadt trifft mutige Entscheidungen! Es wird immer nur ein Problem-Pflaster auf das letzte Symptom geklebt.“
Hier bei EXPRESS auf Facebook weiter mitdiskutieren:
Allerdings: Im Gegensatz zu anderen Debatten in der jüngeren Vergangenheit ist das Meinungsbild nicht ganz eindeutig. Einige Kommentare zeigen auch Verständnis für das Vorgehen der Stadt, auch unabhängig vom Druck durch das Bundesverwaltungsgericht.
- „Verständlich. Dort ist am Wochenende wirklich nie Ruhe nachts. Und so spannend ist es da nun auch nicht.“
- „Der Brüsseler Platz ist ein Wohnviertel und keine Amüsiermeile, wo Menschen bis tief in der Nacht mit Handbier und Lärm ihrem Plaisir nachgehen, die Grünbeete vermüllen und sich an der Kirche erleichtern.“
- „Sind die Feiernden doch selbst schuld, wenn sie keine Rücksicht auf die Anwohner nehmen und die Gastronomie nicht dafür sorgt, dass es ruhiger wird.“
Kritik an der Maßnahme der Stadt hatte es am späten Montagabend bereits aus den Reihen der Kölner IG Gastro gegeben.
„Mit dem Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr und der erzwungenen Schließung der Außengastronomie ab 22 Uhr zeigt die Stadt Köln, dass sie kein Verständnis für die Realität urbanen Lebens hat“, heißt es in einem Statement. „Statt Lösungen zu finden, werden Gastronominnen und Gastronomen sowie Kulturschaffende eiskalt zu Sündenböcken gemacht. Das ist nicht nur unfair, sondern brandgefährlich für das Herz der Stadt.“