Der Streit um den Brüsseler Platz geht weiter – jetzt greift die Stadt Köln mit einer harten Maßnahme durch.
Gastro ist fassungslosKölner Party-Meile bald ab 22 Uhr dicht – „brandgefährlich für Herz der Stadt“
Es ist ein Paukenschlag in einem Streit, der schon seit Jahren läuft – jetzt greift die Stadt Köln rund um den Brüsseler Platz durch!
Denn: Wie die Stadt am Montag (16. Dezember 2024) bekanntgab, wird es hier, an einem der beliebtesten Partyspots der Stadt, in Zukunft starke Einschränkungen geben. „Die Verwaltung will übergangsweise ein nächtliches Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr am Brüsseler Platz mittels Allgemeinverfügung anordnen, das ab 1. Februar 2025 in Kraft treten und vorerst freitags, samstags und vor Feiertagen gelten soll“, heißt es von der Stadt.
Streit um Brüsseler Platz in Köln – jetzt greift die Stadt durch
Der Brüsseler Platz wird nachts abgeriegelt!
Noch heißer: Die Allgemeinverfügung soll nur eine Übergangslösung sein, die Stadt Köln arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einer dauerhaften Lösung. Um Menschen, die sich nicht an das Verbot halten, dann auch Bußgelder aufbrummen zu können, muss zunächst eine ordnungsbehördliche Verordnung her. Die soll bald fertig werden. Der Entwurf soll voraussichtlich ab Mitte/Ende März 2025 in den politischen Gremien beraten werden.
Hier lesen: Kölner Nachtleben in der Krise: 18-Jähriger bringt Problem auf den Punkt
Seit Jahren berichten vor allem Anwohnende von den Belastungen durch den nächtlichen Lärm am Brüsseler Platz, dazu sind viele Ecken später auch verdreckt. Viele Versuche, die Situation vor Ort zu entspannen, sind bereits fehlgeschlagen.
Zuletzt hatte das Bundesverwaltungsgericht den Klagenden stattgegeben und die Stadt zu strengen Maßnahmen im Hinblick auf den Lärmschutz aufgefordert.
Hier unsere Bildergalerie ansehen:
Das deutliche Eingreifen der Stadt Köln kommt dennoch überraschend, vor allem, weil auch die Gastronomie vor Ort eingeschränkt wird. Um weitere nächtliche Lärmbelästigungen zu reduzieren, sollen auch die für 2025 genehmigten Außengastronomie-Flächen auf und am Platz um 22 Uhr schließen – analog zur gesetzlichen Nachtruhe ab 22 Uhr.
Dafür soll die Gastro unter Umständen die Möglichkeit haben, die Flächen tagsüber zu vergrößern, um mögliche finanzielle Verluste auszugleichen.
Kritik gibt es dennoch. Noch am Montagabend meldete sich die Kölner IG Gastro zu Wort und ließ ihrem Unmut freien Lauf.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
„Mit dem Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr und der erzwungenen Schließung der Außengastronomie ab 22 Uhr zeigt die Stadt Köln, dass sie kein Verständnis für die Realität urbanen Lebens hat“, heißt es in einem Statement. „Statt Lösungen zu finden, werden Gastronominnen und Gastronomen sowie Kulturschaffende eiskalt zu Sündenböcken gemacht. Das ist nicht nur unfair, sondern brandgefährlich für das Herz der Stadt.“
Aus Sicht der IG Gastro löst die Maßnahme keine Probleme, sondern schafft neue in Köln: „Wo sollen die Menschen hin, wenn es keine geordneten, kontrollierten Orte mehr gibt? Die Antwort: Sie werden sich unkontrolliert verteilen, in Parks, Nebenstraßen und dunkle Ecken. Mehr Lärm, mehr Konflikte, weniger Ordnung – das ist der Preis dieser hilflosen Maßnahme.“
Der Streit um den Brüsseler Platz hat erneut neues Feuer erhalten. Ob er mit der Maßnahme langfristig beendet werden kann?