Der „heiße Micha“Chauffeur der Ballermann-Stars, doch privat ist er ganz anders
Köln/Palma de Mallorca – Es gibt Auswanderergeschichten, die kein Happy End finden. Und es gibt die Geschichte von Michael Piontek. Der Siegburger brach seine Zelte im Rheinland 2007 ab, haute an den Ballermann ab.
Das kölsche Original führt heute die einzige deutsche Fahrschule in Spanien und ist ein „Mädchen für alles" für diverse Mallorca-Stars geworden.
„Schreib mein Alter bloß nicht“, feixt die Frohnatur, als er natürlich gerade im Auto unterwegs ist.
Piontek ist als Geschäftsmann erfolgreich, Single, und genießt sein Hedonisten-Leben. „Ich habe eine Sekretärin, die ab und an zum Diktat kommt. Und einige ungarische und tschechische Tänzerinnen aus den Clubs sind auch meine guten Freundinnen ...“
Michael Piontek ist Fahrlehrer auf Malle – ein Traumjob?
Piontek, Vater zweiter Töchter, führte in Köln und Siegburg mehrere Fahrschulen, als ihm während eines Kuba-Urlaubs ein Sinneswandel überkam: „Ich sah, wie einfache Menschen mit wenig zufrieden waren. Wenn man was zu fressen und f... hat, ist alles gut. Da wollte ich mein Leben ändern.“
Er fand ein Inserat in einer Zeitung: „Die suchten einen Fahrlehrer auf Mallorca.“
Gesagt, getan. Piontek siedelte auf die Lieblingsinsel der Deutschen über, entschloss sich früh, sich selbständig zu machen, investierte reichlich Geld und brauchte Zeit, um die behördlichen Hürden auf der Insel zu überwinden.
Auswanderer Micha ist der „Malle-Papa“
Doch seine umtriebige Art machte Piontek schnell bekannt. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis Kontakte in die Promiwelt der Schinkenstraße kamen. „Jeder Zweite kennt mich hier. Touris sprechen mich an und machen Fotos“, muss er schmunzeln.
„Er ist unser Malle-Papa“, schwärmt Kumpel Lorenz Büffel über den Mann, dem er mit „Der heiße Micha“ ein eigenes Lied gewidmet hat.
Sein Kerngeschäft sind „die Leute, die hier auf Mallorca leben“. Doch Piontek chauffiert die Ballermann-Künstler zu den Auftritten, er ist Beichtvater und Organisator für Wünsche diverser Art zugleich. Quasi ein Mädchen für alles.
Wenn einer von ihnen ausrastet, steht er ihm bei und kassiert schon mal die Handys von sensationsgeilen Touristen ein, die ungefragt filmen und Fotos schießen.
Mit Melanie Müller, Kim Gloss, Oli P., Tim Toupet sind langjährige Freundschaften gewachsen, auch der verstorbene Jens Büchner war ein Buddy von Piontek: „Ihn habe ich noch ins Krankenhaus gefahren. Aber ich will mich nicht wie andere in den Vordergrund spielen.“
Kurios: Entgegen des gängigen Ballermann-Klischees raucht und trinkt Piontek nicht.
Was er braucht, ist die Sonne und die Straße. Auch manchem Fußballstar hat er schon aus der Patsche geholfen und entfernt von Deutschland durch die MPU-Prüfung geholfen.
Ex-FC-Profi Adil Chihi beispielsweise hat bei ihm einst seinen Führerschein gemacht, berichtet er.
Ab und zu kommt er nach Köln zurück
Der sympathische Haudegen lebt seinen Traum und steht für eine erfolgreiche Auswanderergeschichte.
Nur ab und zu kommt er noch zu Besuch ins Rheinland zurück: „Auf manchen Ballermann-Partys bin ich dann auch oft und gern dabei“, sagt er.