„Tumultlage“Schlägereien auf Deutzer Kirmes – Veranstalter und Polizei ziehen Konsequenzen

Die Frühjahrskirmes in Deutz ist am Mittwoch (20. April 2022) vorzeitig beendet worden. Das Foto entstand am 21. April.

Die Frühjahrskirmes in Deutz ist am Mittwoch (20. April 2022) vorzeitig beendet worden. Das Foto entstand am 21. April.

Polizeieinsatz auf der Deutzer Kirmes: Dort ist es zu mehreren Ausschreitungen gekommen.

Besucherinnen und Besuchern der Deutzer Kirmes ist Mittwochabend (20. April 2022) der Spaß vergangen. Es kam zu zahlreichen Schlägereien. Zudem war das Gelände überfüllt. Die Lage war so heftig, dass der Veranstalter die Kirmes gegen 21.30 Uhr frühzeitig beendete.

„Wir hatten am frühen Abend zehn Einsätze wegen Schlägereien auf der Kirmes sowie im Umfeld“, erzählt Polizeisprecher Christoph Gilles am Donnerstag. Anschließend seien viele Besucher zum benachbarten Rheinboulevard abgewandert. Dort sei es dann zu einer „Tumultlage“ gekommen, bei der eine Beamtin leicht verletzt worden sei.

Nach Ausschreitungen auf Kirmes: Polizei Köln verstärkt Einsatz

War die Räumung des Kirmesgeländes noch störungsfrei verlaufen, heizte sich die Situation am Rheinboulevard schnell auf. „Die Kolleginnen und Kollegen haben eine sehr aggressive Grundstimmung wahrgenommen“, so der Sprecher der Polizei Köln. Mehrere Platzverweise seien erteilt worden. Denen wollten zwei junge Männer (28, 23) nicht nachkommen.

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Das Duo versuchte die Polizistinnen und Polizisten anzugreifen. Diese setzten Pfefferspray ein. Plötzliche drohte die Situation zu eskalieren: Beide Krawallmacher zogen die Aufmerksamkeit von 200 weiteren Personen auf sich, die sich kurzerhand mit den beiden solidarisierten und mit Händen und Füßen versuchten, deren Festnahme zu verhindern. Insgesamt war die Polizei mit 70 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, die den wütenden Mob schlussendlich zurückdrängten.

Die beliebte Kirmes am Deutzer Rheinufer ist am Samstag (16. April 2022) gestartet und läuft noch bis zum 1. Mai. Stände, Buden und Fahrgeschäfte haben normalerweise bis 22 Uhr geöffnet.

Seit Veranstaltungsbeginn wurden bis Mittwoch insgesamt rund 20 Strafanzeigen wegen Körperverletzungen, Diebstählen und Bedrohungen erstattet beziehungsweise aufgenommen. „Infolge der Geschehnisse des gestrigen Abends werden wir den Einsatz ab heute mit verstärkten Kräften wahrnehmen“, erklärt Polizeisprecher Christoph Gilles. (iri/lms)