Klub der Kölner MilliardäreDer Top-Newcomer kickte einst in Dellbrück

Ugur Sahin Özleme Türeci

Ugur Sahin (r.) und Özlem Türeci (l.) bekommen am 19. März 2021 im Schloss Bellevue das Bundesverdienstkreuz verliehen.

von Ayhan Demirci  (ade)

Köln – Ein Mann im medizinischen Olymp – und im Club der Krösusse. Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“, bekannt für seine Rankings der vermögendsten Menschen weltweit, hat in seiner jüngsten Liste den Arzt und Biontech-Gründer Ugur Sahin auf vier Milliarden Dollar (3,36 Mrd. Euro) taxiert.

  1. Ugur Sahin ist der reichste Kölner
  2. Biontech-Gründer spielte für Barisspor in Dellbrück Fußball
  3. Fressnapf-Gründer Torsten Toeller steht auf Rang 2

Damit gehört das Impfgenie (Abi am Niehler Erich-Kästner-Gymnasium) zu den insgesamt sieben Kölnern, die in der Liste auftauchen – und Sahin liegt dabei mit weitem Abstand vorne.

Biontech-Gründer Ugur Sahin wuchs in Köln auf

Dem Mediziner und ehemaligen Kölner Kreisligakicker von Barisspor aus Dellbrück folgt mit 1,5 Milliarden Dollar Abstand Torsten Toeller, der in Köln geborene Gründer der Heimtierbedarfskette „Fressnapf“.

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Torsten Toeller, hier im Vorfeld der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens am 12. Februar 2020, verdient als Gründer von Fressnapf sein Geld.

Sahin, Sohn eines Kölner Ford-Arbeiters, hatte an der Uni Köln ein Medizinstudium absolviert und zudem noch Mathematik studiert.

Kölner Sahin entwickelte Impfstoff Biontech

2008 gründete er das Biotechnologieunternehmen Biontech (Sitz in Mainz), das er heute mit seiner Ehefrau Özlem Türeci führt. Biontech hatte sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien zur Krebsbehandlung spezialisiert.

Ab Anfang 2020 entwickelte das Unternehmen einen Impfstoff gegen das Coronavirus – in Zusammenarbeit mit dem US-Pharmariesen Pfizer, in dessen Werken der mittlerweile weltweit angewandte und aufgrund seiner Wirksamkeit und Verträglichkeit einen herausragenden Ruf genießende Impfstoff konfektioniert wird.

Forbes-Liste: Kölner zählt zu Covid-Milliardären

Corona hat noch weitere Unternehmer erstmals in die „Forbes“-Liste katapultiert: Vor Ugur Sahin liegen die „Covid-Milliardäre“ Liu Fangyi (Intco Medical, Masken und Handschuhe/China), Stephane Bancel (Moderna, Impfstoff/USA) und – mit 6,8 Milliarden Dollar (5,7 Mrd. Euro)- Li Jianquan (Winner Medical, Masken und anderes Sicherheitsequipment/China).

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Oliver Samwer, hier bei einer Internet-Konferenz in Berlin am 8. Juni 2016, wuchs mit seinen Brüdern in Köln-Marienburg auf.

Die ersten Deutschen finden sich auf der „Forbes“-Liste der weltweit größten Milliardäre auf Platz 34: Karl Albrecht Junior und Beate Heister (einzige Tochter von Aldi-Süd-Gründer Karl Albrecht). Ihr Vermögen wird auf 18,8 Milliarden Dollar geschätzt.

Gerlin, Ströer, Samwer: Die Milliardäre aus Köln

Die Milliardäre aus Köln: Das sind laut „Forbes“ außerdem der Versicherungserbe Rolf Gerling, Dirk Ströer und Udo Müller (Ströer Media) sowie die Samwer-Brüder Oliver, Alexander und Marc. Die Anwaltssöhne, alle drei Absolventen des Kölner Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, wurden zu Stars der deutschen Start-Up-Szene.

Ihr Unternehmen „Rocket Internet“ (Sitz in Berlin) investiert Risikokapital vor allem in Firmengründungen mit internetbasierten Geschäftsmodellen und hält Anteile an ihnen. „Forbes“ benennt das Vermögen von Oliver Samwer auf 1,4 Milliarden Dollar und das seiner Brüder auf je 1,2 Milliarden Dollar.

Die Samwers wuchsen in Marienburg auf – so wie Rolf Gerling. Der erbte den Großteil des legendären Kölner Versicherungskonzerns und verkaufte 2005 an die Talanx-Gruppe, die das Unternehmen mit HDI zusammenführte. Das Vermögen von Rolf Gerling liegt laut „Forbes“ bei 1,8 Milliarden Euro. Er lebt in der Schweiz.