Der Steuerzahlerbund kritisiert die Gehaltszahlung für Kardinal Rainer Maria Woelki während dessen Auszeit.
Kölner Kardinal kassiertMega-Gehalt trotz Auszeit: Nicht nur Katholiken auf dem Baum
Köln. 13.800 Euro pro Monat quasi fürs Nichtstun: Das Gehalt für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki während dessen Auszeit treibt nicht nur so manchem Katholiken die Zornesröte ins Gesicht. Auch der Steuerzahlerbund NRW kritisiert die Zahlung aufs Schärfste.
„Wenn Bezüge fortbezahlt werden, ohne dass die eigentliche Arbeit verrichtet wird, ist das nicht in Ordnung“, sagt Haushaltsexperte Markus Berkenkopf der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in der Donnerstagausgabe (14. Oktober 2021).
Trotz Auszeit: Kölner Kardinal Woelki verdient wie Oberbürgermeister
Die Auszeit komme einer Freistellung gleich und solle ohne Bezüge erfolgen, so der Experte weiter. Das Erzbistum hatte mitgeteilt, dass Woelki weiter sein volles Monatsgehalt in Höhe von fast 13.800 Euro erhält. Eine geistliche Auszeit sei kein Urlaub, hatte es am Mittwoch (13. Oktober) begründet.
Kardinal Woelki sei in seiner bis Anfang März 2022 dauernden Auszeit weiter in Köln im Amt und erhalte daher seine vollen Bezüge nach Beamtenbesoldungsgruppe B10, was dem Gehalt eines Oberbürgermeisters entspreche. Einen erheblichen Teil davon wolle Woelki für Missbrauchsopfer spenden.
Das lässt der Steuerbund nicht gelten. Berkenkopf sagt in der WAZ, es gehe um „den grundsätzlichen Vorgang der Weiterbezahlung“.
Kölner Erzbistum steckt seit Missbrauchsgutachten in Krise
Das Erzbistum steckt in der Krise, seit Woelki vor einem Jahr entschieden hatte, ein Gutachten im Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen vorerst nicht zu veröffentlichen. Im September hatte der Papst entschieden, dass der Kölner Kardinal trotz „großer Fehler“ im Amt bleiben darf. Während Woelkis Auszeit führt der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser die Amtsgeschäfte. (dpa)