Sexueller MissbrauchErzbistum Köln lädt zu Messe ein – und was ist mit dem Kardinal?

Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Interview

Kardinal Rainer Maria Woelki wird nicht am Gottesdienst in Gedenken der Betroffenen von sexualisierter Gewalt teilnehmen können. Unser Foto wurde im September 2022 aufgenommen.

Ein wichtiger Gottesdienst wird am Freitag in Köln stattfinden – allerdings wird Kardinal Rainer Maria Woelki an der Bußfeier nicht teilnehmen.

Das Erzbistum Köln gedenkt am Freitag (18. November 2022) in der Kirche Groß Sankt Martin mit einem Gottesdienst der Betroffenen von sexualisierter Gewalt.

Kardinal Rainer Maria Woelki wird bei dieser emotionalen Veranstaltung allerdings nicht am Altar stehen. Der begibt sich nämlich auf Reisen.

Erzbistum Köln: Woelki fehlt bei Gottesdienst für Missbrauchsopfer

Das Kölner Erzbistum erklärte am Montag (14. November 2022) in einer Mitteilung, dass sich Woelki zum Zeitpunkt des Gottesdienstes noch mit den anderen deutschen Bischöfen in Rom befinden würde.

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Anlass dazu soll der 18. November 2022 sein, den Papst Franziskus zum „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ erklärt hat.

In Köln wird Kardinal Rainer Maria Woelki somit von Generalvikar Guido Assmann vertreten. Zudem gestalten Kölner Betroffene den Gottesdienst mit. Die Meinungen dieser zum Gottesdienst sorgt weiterhin für Diskussionen.

Schon im vergangenen Jahr hat es eine solche Bußfeier im Erzbistum gegeben, die von Betroffenen aufgrund der Streitigkeiten innerhalb des Erzbistums Köln in Hinsicht auf sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche teils völlig abgelehnt wurde.

Gottesdienst für Missbrauchsopfer: Kritik der Betroffenen

Damals hatte Weihbischof Rolf Steinhäuser den Gottesdienst geleitet. Zu Beginn des Gedenkens hatte Steinhäuser erklärt, dass er es noch nie erlebt habe, dass ein Gottesdienst im Vorfeld so heftig umstritten gewesen sei.

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Generalvikar Guido Assmann sieht dennoch eine Notwendigkeit, mit der Weiterführung dieser Gottesdienste ein Zeichen zu setzen.

„Das wiederkehrende Anerkennen der Schuld von Verantwortlichen im Erzbistum ist ein notwendiger und wichtiger Schritt auf dem Weg der Umkehr und Veränderung“, so Assmann. (als)