In Köln sind Einbrecher in das Museum für Ostasiatische Kunst eingedrungen und haben wertvolle Exponate gestohlen.
Millionenbeute in KölnEs war nicht der erste Einbruchsversuch – Fenster nur unzureichend geschützt
Aus dem Museum für Ostasiatische Kunst in Köln haben Unbekannte wertvolle Exponate aus Vitrinen gestohlen.
Das teilte die Polizei am Mittwoch (13. September 2023) mit. Bei dem Diebesgut handelt es sich um neun chinesische Vasen, Teller und Schalen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Einbruch in Museum für Ostasiatische Kunst in Köln
Der Gesamtwert der Beute liege bei mindestens einer Million Euro, sagte Kulturdezernent Stefan Charles am Nachmittag. Der Markt für solche Exponate sei sehr klein. Charles: „Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Menschen, die sich damit auskennen.“
Die Hoffnung sei daher, dass die Exponate durch die Veröffentlichung von Fotos und Bekanntmachen des Diebstahls im Endeffekt nicht zu verkaufen seien.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hebelten Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch ein Fenster des Museums am Aachener Weiher auf und klauten das wertvolle Porzellan aus den Vitrinen.
Ein Mitarbeiter des Museums war gegen Mitternacht durch laute Geräusche an der Vorderseite des Gebäudes auf den Einbruch aufmerksam geworden. Er habe zwei Männer gesehen, hieß es.
Es war nicht der erste Einbruchsversuch in diesem Jahr: Es habe bereits einen Einbruch und einen Einbruchsversuch gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Beute gemacht hätten die Diebe damals allerdings nicht.
Unbekannte waren demnach bereits im Januar über den Innenhof in das Museum eingebrochen und hatten sich bereits Exponate zurechtgelegt. Offenbar seien sie jedoch gestört worden und ergriffen die Flucht, so der Polizeisprecher.
Im Juni hatten Unbekannte dann eine Scheibe eingeschlagen, entwendet wurde jedoch nichts. Diese wurde bis heute nicht ersetzt, lediglich eine Pressholzplatte wurde vor das Fenster montiert. In den kommenden Tagen sollte eine neue Sicherheitsscheibe eingesetzt werden – die Täter kamen dem jedoch zuvor. Ob die Taten möglicherweise zusammenhängen, ist nun Gegenstand der Ermittlungen.
Zwei Täter werden nach Einbruch in Kölner Museum gesucht
Zu den beiden mutmaßlichen Einbrechern gibt es Täterbeschreibungen.
Täter 1 mit Basecap:
- 25 bis 30 Jahre alt
- schulterlange Haare
- Er soll ein Basecap getragen haben.
Täter 2 mit auffälligem Rucksack:
- 40 bis 50 Jahre alt
- Er soll einen grauen eckigen Rucksack – wie Lieferdienste ihn nutzen – getragen haben.
Zu den Sicherheitsmaßnahmen im Museum wollte Kulturdezernent Charles sich nicht genauer äußern. „Wir werden umgehend mit der Aufarbeitung beginnen und selbstverständlich intensiv überprüfen, wie wir die Sicherheit des Museums erhöhen können“, kündigte er an.
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Museumschefin Shao-Lan Hertel, die ihren Posten erst vor gut zwei Monaten angetreten hat, zeigte auch Stunden nach dem Einbruch noch sichtlich schockiert. „Ich bin sprachlos und zutiefst entsetzt, ich stehe immer noch total unter Schock“, sagte sie am Nachmittag.
Die Polizei bittet um Hilfe, die Fahndung läuft auf Hochtouren. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen. (mit dpa)