„Film Festival Cologne“Krönender Abschluss: Fünf Preise für herausragendes Kino

Schauspielerin Nina Hoss zeigt ihren Preis.

Nina Hoss präsentiert ihren Preis, den sie beim „Film Festival Cologne“ am 27. Oktober 2022 erhalten hat.

Das große Finale beim „Film Festival Cologne“ bildete wieder der Award-Abend. Fünf Preise wurden an besonders herausragende Film-Werke verliehen. Die Stars feierten zusammen im Kölner E-Werk.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Das „Film Festival Cologne“ ist wieder Geschichte. Das achttägige Event in Köln gilt mit rund 20.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich als das größte Filmfestival Nordrhein-Westfalens. Eine Woche lang waren Premieren und Glanzstücke aus der aktuellen Film- und Fernsehproduktion zu sehen.

Die 32. Ausgabe des Festivals ging am Donnerstagabend (27. Oktober 2022) traditionell mit den Preisverleihungen zu Ende. Im E-Werk wurden dabei vor Gästen aus Unterhaltung, Kultur, Medien und Politik fünf „Awards“ verliehen.

„Film Festival Cologne“: Fünf Preise wurden zum Abschluss verliehen

Während vier Preisträger schon im Vorfeld bekannt waren, blieb die Spannung, wer den Filmpreis NRW erhält, bis zuletzt hoch. Dieser ging in diesem Jahr an die Kölner Produktionsfirma „Color of May“. Für ihre Liebesgeschichte „A Room of My Own“, die während der Corona-Pandemie in Georgiens Hauptstadt Tiflis spielt, wurden Ioseb Bliadze (36, Regie und Produzent), Eva Blondiau (39, Produzentin) und Elmar Imanov (37, Produzent) gekürt. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und ehrt den besten Beitrag im NRW-Wettbewerb.

Träger des Preises sind das Land Nordrhein-Westfalen und die Film- und Medienstiftung NRW. Bliadze konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein. Überreicht wurde der Preis von NRW-Minister Nathanael Liminski (37). Für die begehrte Trophäe waren 14 Produktionen aus der Region ins Rennen gegangen.

Regisseur Michel Hazanavicius präsentiert seinen Preis.

Nach dem Oscar nun auch noch ein Kölner Filmpreis. Regisseur Michel Hazanavicius erhielt am 27. Oktober 2022 im E-Werk auch eine Trophäe.

Der Minister brach eine Lanze für die Filmbranche. „Wir erleben, dass unsere Gesellschaft auseinanderdriftet. Vom Film geht positive Energie aus, er entführt in eine andere Welt“, sagte er. Gerade in Zeiten von Pandemie, Flut, Krieg und Energiekrise sei es wichtig, auch einmal abzuschweifen, ohne die Augen vor der Realität zu verschließen. Liminski brachte noch die Nachricht mit, dass am Nachmittag die Landesregierung den Ausfallfonds zur Sicherung des Films verlängert hat. 

Der Filmpreis Köln und ein Preisgeld von 25.000 Euro gingen an den französischen Regisseur und Oscar-Preisträger Michel Hazanavicius (55). Nach seiner in schwarz-weiß gedrehten Stummfilm-Hommage „The Artist“ präsentierte der gebürtige Pariser in Köln seinen neuesten Film „Final Cut“. Die Laudatio hielt Filmwissenschaftlerin Lisa Gotto (46).

Die Schauspielerin Nina Hoss (47) erhielt den „International Actors Award“. Überreicht wurde dieser vom schwedischen Regisseur und Drehbuchautor Måns Mårlind (53). Hoss gehört zu den bedeutendsten Schauspielerinnen Deutschlands in Filmen wie „Nackt“, „Elementarteilchen“, „A most wanted Man“, „Rückkehr nach Montauk“ oder zuletzt „The Contractor“.

Mit ihrer Rolle als Ehefrau von Cate Blanchett (53) im manischen Venedig-Hit „Tár“ hat sich Hoss endgültig in Hollywoods A-Liga gespielt und wurde dafür mit dem Award in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet.

„Ich bin sehr gerührt“, sagte die Star-Schauspielerin. „Ich möchte die Figuren, die ich spiele, geheimnisvoll machen. Diese Auszeichnung spornt mich an.“

Nina Hoss wurde für Film mit Cate Blanchett ausgezeichnet

Der „The Hollywood Reporter Award“ ging an die französische Regisseurin Mia Hansen-Løve (41). In ihrer neuesten Arbeit „An einem schönen Morgen“, mit Léa Seydoux (37) in der Hauptrolle, erzählt sie wie in ihren vorhergegangenen Filmen eine tragische Geschichte, ohne dabei jemals ihren bejahenden Blick auf das Leben zu verlieren. Ausgezeichnet wurde sie durch Journalist Scott Roxborough.

Über den Preis für den besten Dokumentarfilm der Festivalreihe durfte sich die italienische Filmemacherin und Journalistin Benedetta Argentieri für „The Matchmaker“ freuen. Die begleitet seit Jahrzehnten mit der Kamera die Kämpfe um Demokratie und Gleichberechtigung in der islamischen Welt.