Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter sind die Täter weiter auf der Flucht. Eine Großfahndung läuft.
Geldtransporter-Überfall in KölnGangster auf der Flucht – Polizei erhält Hinweise
Erst fallen Schüsse, dann geht ein Auto in Flammen auf: Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter in Köln-Marienburg jagt die Polizei die Täter.
„Eine überörtliche Fahndung läuft auf Hochtouren“, so Christoph Gilles, Sprecher der Polizei Köln, am Sonntag (24. Juli) gegenüber EXPRESS.de. Man sei im Austausch mit den Landeskriminalämtern. Denn die mutmaßlichen Räuber – sie sind möglicherweise längst in ein anderes Bundesland geflüchtet.
Geldtransporter in Köln-Marienburg überfallen: Polizei kriegt Hinweise
Vier bis fünf Täter hatten am Freitagmorgen einen Geldtransporter in Köln-Marienburg überfallen. Dabei fielen auch Schüsse. Derzeit vernimmt die Polizei Zeugen und Anwohner und sucht weitere Zeugen. Auch Hinweise seien eingegangen, sagt Christoph Gilles. Aber eine heiße Spur habe sich bislang nicht ergeben.
Der Geldtransporter hatte am Freitag gegen 7.30 Uhr an der Kreuzung Militärringstraße/Konrad-Adenauer-Straße an einer roten Ampel halten müssen. Kurz darauf wurde er von zwei Fahrzeugen blockiert. Vorne stellte sich vermutlich ein Toyota Proace oder ein baugleicher Transporter quer. Die Polizei Köln hatte zunächst von einem Mercedes Vito berichtet, dies später korrigiert. Nach hinten versperrte ein blauer Renault dem Transporter den Weg.
Polizei Köln: Geldtransporter in Marienburg überfallen
Aus dem Toyota Proace sprangen schwarz maskierte Täter in Kampfanzügen. Sie bedrohten die Wachleute mit Schusswaffen und forderten sie auf, die Türen zu öffnen. Als diese der Aufforderung nicht nachkamen, soll mindestens einer der Tatverdächtigen mehrmals mit einer Maschinenpistole auf den Geldtransporter geschossen haben. Im Sicherheitsglas der Windschutzscheibe sind zahlreiche Einschläge zu erkennen.
Anschließend steckten die Gangster ihr zweites Fahrzeug, den Renault, in Brand und flüchteten mit dem Toyota Proace zunächst über die Konrad-Adenauer-Straße in Richtung Verteiler, um dort zu wenden und zurück zum Tatort zu fahren. Dann flüchteten sie über die Militärringstraße in Richtung Verteilerkreis.
Die Polizei leitete eine Großfahndung nach den vier bis fünf Flüchtigen ein. Dabei wurde unter anderem auch ein Hubschrauber eingesetzt.
Raubüberfall auf Geldtransporter: Polizei Köln bittet um Hinweise
Verletzte habe es nicht gegeben, so die Polizei. Die beiden Wachleute kamen mit dem Schrecken davon. Ob sich der Beutezug gelohnt hat? Da hatte die Polizei am Freitagnachmittag eine klare Antwort: nein! Bei dem Überfall seien keine Wertsachen aus dem Transporter entwendet worden.
Zeugenaussagen zufolge sollen die Autos der Täter unmittelbar vor dem Überfall im Bereich der Marienburger Straße/Oberländer Ufer gestanden und von dort aus den Geldtransporter verfolgt haben. Deswegen werden Zeuginnen und Zeugen gesucht, die die Autos dort in den frühen Morgenstunden gesehen haben.
Zudem war an dem in Brand gesetzten Renault Megane ein als gestohlen gemeldetes Kennzeichen angebracht. Es stammt von einem Auto, das am Judenpfad im Kölner Stadtteil Hahnwald abgestellt war.
Zeuginnen und Zeugen, die die Tatverdächtigen oder das Fluchtfahrzeug sehen, sollen umgehend die Polizei alarmieren. Wer die Täter sieht, soll sie auf keinen Fall ohne die Polizei ansprechen.
Hinweise zur Identität und Aufenthaltsort der mutmaßlichen Täter sowie zum Überfall nehmen die Ermittlerinnen und Ermittler telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen. (iri)