Görlinger ZentrumKölner Polizist schwer verletzt: 150 Anwohner mit unfassbarer Aktion
Köln – Asozialer geht es wohl kaum: Ein stark blutender Polizist liegt mit Platzwunden und einem Knochenbruch am Boden – und 150 Personen behindern die Rettungskräfte, die dem Beamten helfen wollen.
Köln-Bocklemünd: Verkehrskontrolle eskaliert am Görlinger Zentrum
Wie die Kölner Polizei am Donnerstag mitteilte, ist am Mittwochabend eine gewöhnliche Verkehrskontrolle am Görlinger Zentrum in Köln-Bocklemünd völlig eskaliert. Dabei schlug der Beifahrer (24) eines 28 Jahre alten Autofahrers den Polizisten krankenhausreif.
Die Beamten hatten gegen 17.40 Uhr auf der Börnestraße einen grauen Hyundai angehalten und kontrollierten die Fahrzeugpapiere. Dabei bekamen die Polizisten einen Verdacht: Urkundenfälschung.
Der 24-jährige Beifahrer kommentierte den Einsatz dabei lautstark, nach Polizeiangaben unter anderem so: „Das ist doch echt lächerlich. Für so eine Scheiße macht ihr so einen Aufwand." Er habe fortwährend „verbal streitsüchtig“ den Einsatz gestört.
Kölner Polizei: Beamter wird Opfer im Görlinger Zentrum
Daraufhin erhielt der Mann einen Platzverweis. Doch der 24-Jährige dachte nicht daran, holte aus und schlug dem Polizisten mit der Faust gezielt ins Gesicht. Der Beamte stürzte durch die enorme Wucht zu Boden und blieb schwer verletzt liegen.
Damit nicht genug: Innerhalb kürzester Zeit versammelten sich rund 150, nach Polizeiangaben aggressive Personen am Einsatzort und erschwerten die Versorgung Schwerverletzten. Erst als weitere Kräfte der Polizei eintrafen, konnten die Sanitäter das Opfer in ein Krankenhaus zu bringen.
Görlinger Zentrum in Köln-Bocklemünd: Einhandmesser gefunden
Den 24-Jährigen nahmen Polizisten in Gewahrsam. In seinem Hosenbund wurde ein verbotenes Einhandmesser gefunden und sichergestellt. Der Mann muss sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und einer Straftat nach dem Waffengesetz verantworten. Der Autofahrer (28) erhielt eine Anzeige wegen des Verdachts der Urkundenfälschung.
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Martin Lotz, der Direktionsleiter Gefahrenabwehr und Einsatz der Polizei Köln, zeigte sich betroffen und kündigte an: „Wir werden nicht dulden, dass Einzelne meinen, hier Straßen und Plätze für sich beanspruchen zu können. Dagegen werden wir konsequent vorgehen und unsere rechtlichen Möglichkeiten gegen Straftäter und Personen, die sich mit Unruhestiftern solidarisieren, ausschöpfen." (jan)