Andere NRW-Städte haben die Nase vornKöln schneidet bei Hitze-Check miserabel ab – woran liegt’s?

Zwei Erwachsene schützen sich mit Schirmen vor der Hitze.

Die Bebauung in Köln, auch unweit des Doms, sorgt dafür, dass die Domstadt in einem NRW-Ranking miserabel abschneidet. Das Foto zeigt zwei gegen die Hitze ankämpfende Personen am 19. Juli 2022.

Brütende Hitze nicht nur in Köln – in der Domstadt fühlt sich die Hitze aber vielerorts nahezu unerträglich an. Dass Köln ein Problem hat, zeigt dieser Check.

von Daniel Thiel  (dth)

Es ist ein leidiges Thema – und wird aller Voraussicht nach in Zukunft ein immer größeres: Wie schaffen es die Kölnerinnen und Kölner, mit der brütenden Hitze in ihrer Stadt im Sommer umzugehen?

Während es sich etwa in Teilen Südeuropas bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke noch aushaltbar anfühlt, schwitzen die Anwohnerinnen und Anwohner in der Domstadt auch im August um die Wette.

Köln schneidet in Hitze-Check schlecht ab – das ist der Hauptgrund

Allerdings ist der Vergleich zu Urlaubsregionen direkt am Meer weit hergeholt, der Vergleich mit anderen (Groß-)Städten und Kommunen in Nordrhein-Westfalen aber nicht.

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Genau ein solcher wurde zuletzt von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) veröffentlicht – und aus Sicht der einzigen Millionenstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sieht es nicht gut aus.

Im Hitze-Check wurden zwei Aspekten unter die Lupe genommen: Zum einen geht es darum, wie hoch die sogenannte Versiegelung, im Grunde die Bebauung durch undurchlässigen „Materialien“ wie Gebäude und Straßen, ist.

Darüber hinaus wurde das Grünvolumen untersucht – hier heißt es: Je höher der Wert, desto besser schneidet die Stadt im Hitze-Check ab. Bei der Versiegelung ist ein möglichst niedriger Wert in den heißen Monaten förderlich.

In Sachen Versiegelung schneidet das Rheinland überhaupt nicht gut ab, die schlechtesten Werte haben dabei Hürth mit einer Versiegelungsquote von 53,21 Prozent. Dahinter folgt Frechen mit 52,65 Prozent.

Die schwächste Großstadt in der Rangliste ist Köln auf dem fünftletzten Platz (49,72) – deutlich besser sind hierbei unter anderem die Werte von Düsseldorf (44,55), Bonn (44,80) und Aachen (39,04).

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Welche Problematiken eine hohe Versiegelungsrate mit sich bringt, erklärt die DUH so: „Eine versiegelte Fläche wandelt die eintreffende Strahlungsenergie fast vollständig in Wärme um. Nur entsiegelte Flächen können Wasser aufnehmen und durch Verdunstung zur Kühlung ihrer Umgebung beitragen.“

Je höher die Versiegelung, desto größer ist also der Bereich, der bei Hitze nicht kühlend wirkt, sondern in Wärme umgewandelt wird – bei hohen Temperaturen hat die Bebauung also einen negativen Effekt.

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Auch in Sachen Grünvolumen kann Köln (3,13) unter anderem nicht mit der einstigen Bundeshauptstadt Bonn (4,07) mithalten. Hier bewegt sich Köln, nicht zuletzt aufgrund der Grüngürtel, aber mit einem Wert von knapp über 3 im Durchschnitt.

Nicht nur die aktuellen Zahlen des deutschlandweiten Hitze-Checks werden den Kölnerinnen und Kölnern aktuell aber die Schweißperlen auf die Stirn treiben, dafür sorgt schon die Hitze allein.