Verrücktes KonzeptWie bei Tante Alma: Kölner Traditionshotel mit neuem Look
Köln – Wohnen wie bei der schrulligen Tante – das ist das neue Konzept des Kölner Traditionshotel Lasthaus am Ring. Zwischen Blumenmuster-Porzellan, Häkel-Deckchen und selbstgebackenem Kuchen sollen sich junge Neuankömmlinge in der Domstadt hier niederlassen, ehe sie am hart umkämpften Kölner Mietmarkt eine dauerhafte Bleibe gefunden haben.
- Hotel Lasthaus am Ring hat neue Pächter
- Tante Alma's Hotel richtet sich an Neuankömmlinge und Touristen
- Einrichtung aus Antiquitäten und Sammlerstücken
Die neuen Pächter des Hotels am Hohenzollernring setzen auf einen Mix aus Langzeit- und Kurzzeit-Gästen. Beide sollen sich dort wie zu Hause fühlen – oder besser: wie bei dem alten Tantchen.
„Tante Alma”: fiktive Gastgeberin lädt zum Wohlfühlen ein
„Tante Alma” eben. Eine fiktive Gastgeberin, die von den Machern entwickelt wurde, um den Gästen genau dieses Gefühl zu vermitteln. Sie lehnt sich dabei an eine beliebte Bonner Erzählung an.
„Tante Alma ist eine Figur, die es in Bonn gibt“, erklärt Betriebsleiterin Renate Greiser. „Wenn der Student in die Stadt Bonn kommt, dann geht er erst einmal zu seiner Tante Alma, bis er eine eigene Wohnung findet.“
„Tatort”-Abend bei Tante Alma's im Lasthaus am Ring
So soll „Tante Alma“ quasi die Verlängerung von „Hotel Mama“ in der Uni-Stadt sein. Hier gibt es eine Waschmaschine, einen Kühlschrank für die Gäste, gesundes Müsli zum Frühstück, am Nachmittag ein Kaffeekränzchen und sonntags den „Tatort“.
„Aber bei Tante Alma gibt es auch Regeln und Hausordnungen. Sie ist pünktlich und ordentlich“, betont Greiser.
Sie arbeitet schon seit acht Jahren für das Hotel Lasthaus am Ring und wirkt mit ihrem gemütlichen Kärntner Dialekt wie die ideale Verkörperung der fiktiven Tante. Ist sie aber nicht.
Tante Alma expandiert in deutsche Uni-Städten
Denn: Bei aller Heimeligkeit und Nostalgie, die das Haus umwehen – die schrullige Tante ist ein Geschäftsmodell. Das Konzept hat die Tante Alma Hangout GmbH entworfen, um es in möglichst vielen Universitätsstädten zu reproduzieren. Aktuell mit Standorten in Bonn und Köln. In diesem Jahr sollen Frankfurt, Mannheim, München folgen.
„Ein Architekten-Team sammelt auf Floh-Märkten in ganz Deutschland Antiquitäten zusammen“, verrät Renate Greiser. Das so bestückte Zimmer gibt es für Langzeit-Gäste tatsächlich zum Preis einer Ein-Zimmer-Studentenbude in Köln: Ab 650 Euro dürfen es sich die Erstsemester, Sprachschüler (oder wen immer es sonst neu in die Stadt zieht) hier bequem machen.
„Wir haben hier eine ganz lustigen Mix von Gästen, aber sie wachsen hier alle ein wenig zusammen“, sagt Renate Greiser über die bisherige Kundschaft. „Jetzt hoffen wir dass wir bald auch touristische Gäste mit in die Vergangenheit nehmen zu dürfen.“