Ihr Schicksal macht Frau Kühne starkKölner Bütten-Komet Ingrid: Ihr wahres Leben

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EXPRESS besuchte Ingrid Kühne.
Köln – Köln war schon immer ihre Stadt. Und hier fasst Ingrid Kühne (46) momentan so richtig Fuß. Klingeling! Hausbesuch bei „De Frau Kühne“, die wegen des Knaller-Kajuja-Auftritts schon jetzt für die ZDF-Mädchensitzung gebucht ist (EXPRESS berichtete).
„Ich konnte es einfach nicht glauben“, sagt Ingrid beim EXPRESS-Besuch. „Man hat viele Jahre geackert. Dass es sich auszahlt, ist wie ein Traum.“
Eigentlich sollte es für die gebürtige Niederrheinerin schon 2010 bei der Vorstellung beim Literarischen Komitee klappen. Aber: „Da hat man mich gelobt, wollte aus mir eine andere Figur mit Röckchen machen. Das hat nicht gepasst, ich ziehe so etwas nicht an.“
Diese Frau lässt sich nicht verbiegen! Das gilt für die Bühne, aber auch privat. Denn dort steckt sie schwere Schicksalsschläge weg und kämpft wie ein Löwin.
„Mein Sohn Sven wurde mit einem offenen Rücken geboren, ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Deshalb musste ich 1998 meinen Job aufgeben“, erzählt die gelernte Schriftsetzerin erstmals öffentlich.
Doch sie nahm das Schicksal an, machte zum Beispiel gegen die Bezirksregierung mobil, als Sven nicht auf eine „normale“ Grundschule kommen sollte. Ingrid Kühne gewann und Sven wird seither überall integriert.
Verstecken gilt nicht – mit dem heute 16-Jährigen und ihrem Ehemann Ralf (45) ist sie vom Niederrhein ständig op Jück nach Köln.
„Auf den Fahrten werden die Witze besprochen, und mein Mann ist der beste Ratgeber.“ Pointen wie „Frauen schauen im Urlaub auf die Landschaft, Männer auf die Spritpreise“ sind deshalb dem wahren Leben geschuldet.
Jetzt steht der Bütten-Kracher, der auch auf Kabarett-Bühnen unterwegs ist (31.10., Bürgerhaus Stollwerck) ganz dicht vor dem Durchbruch im Karneval. Ingrid Kühne meint: „Ganz ehrlich: Die Knete ist für mich zweitrangig. Wenn die Leute lachen, ist das doch das Beste, was mir passieren kann.“
Frau Kühne kennt keine Floskeln – sondern nimmt das Leben einfach, wie es kommt. „Ich hab’ kein anderes. Das ist gut so, weil ich damit absolut glücklich bin.“