Im September wird Hobbythek-Legende Jean Pütz 85 Jahre jung. Gegenüber EXPRESS.de spricht er über Grüne, E-Autos und den WDR in Köln.
Jean PützWDR, E-Autos, Grüne: Kölner TV-Legende teilt aus
Köln. Einst wurde er als „Bastel-Onkel der Nation“ in der Sendung „Hobbythek“ berühmt, doch diese Reduktion gefällt dem Wissenschaftsjournalisten Jean Pütz überhaupt nicht. Im September wird er 85 Jahre jung. Die TV-Legende strotzt nur so vor Energie, wie er im EXPRESS-Gespräch unter Beweis stellt.
Er hat da mal was vorbereitet, dieser urkölsche Jean Pütz, der auch Wurzeln in Luxemburg hat. Und zwar ein Rezept, das die Welt vielleicht ein Stück besser macht. „Alles setzt auf E-Autos und E-Antrieb. Dabei reicht die Energie zukünftig gar nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken“, empört sich Pütz und keilt, wer hätte es gedacht, gegen die Grünen aus.
Köln: Jean Pütz wirbt für Methanol als Antriebsstoff
„Dieser Kampf mit aller Macht gegen den Verbrennungsmotor ist der letzte Schwachsinn“, ist er überzeugt und sagt: „Wir müssen an Wasserstoff denken, der vor Ort in großen Fabriken in Methanol umgewandelt wird. Das geht zwar nur in Ländern mit viel Sonne, aber dieser Schritt ist meines Erachtens die Zukunft.“
Die Grünen seien mit ihrer Politik „Naivlinge, die man in ihrer Ideologie nicht überbieten kann. Sie haben große Verdienste um die Sauberkeit der Erde und haben das Bewusstsein geschärft. Aber ihre Idee zur Klimarettung ist völlig daneben.“
Pütz beschreibt das „Allheilmittel“ E-Mobilität so: „Wir sitzen im Salon der Titanic und diskutieren, ob wir Huhn oder Fisch zum Abendessen nehmen. Völlig egal! Denn was mit der Titanic passiert ist, weiß jedes Kind.“
Was bringt Pütz so in Rage? „Ich ärgere mich darüber, dass die Menschen sich heutzutage alles vorsetzen lassen und nicht mehr darüber nachdenken. Schon das kleine Einmaleins der Naturwissenschaften ist nicht mehr vorhanden. Sonst würde man sehen, was für einen Fehler wir ökologisch begehen, wenn wir nur auf E-Mobilität setzen.“
Das habe Pütz übrigens auch seinem ehemaligen Haussender WDR mitgeteilt und die Chefredaktion angeschrieben. „Als Antwort kam nur, dass man sich schon um die Themen kümmere“, so Pütz, der immerhin den überwiegenden Teil seiner 345 Sendungen der „Hobbythek“ mit dem WDR produzierte. „Mein Eindruck: Auch da ist irgendwie ideologisch alles grünverseucht.“
Ganz schön harte Worte. Aber Jean Pütz, dessen Facebook-Kanal sich großer Beliebtheit erfreut, will weiter kämpfen. „Ich könnte mich doch zurücklehnen in meinem Alter und es den künftigen Generationen überlassen. Will ich aber nicht, weil wir technologisch schon viel weiter sein könnten. Deshalb will ich in Vorträgen immer wieder darauf aufmerksam machen.“
Gesund und angriffslustig ist Jean Pütz auch noch mit 85 Jahren. Das stellt er eindrucksvoll unter Beweis.