Kaum ein Thema ist in diesen Tagen in Köln so präsent wie der Karneval. Die Meinungen zum erlaubten Feiern gehen jedoch weit auseinander. Zwei Kölner nennen gegenüber EXPRESS.de Pro - und Kontra-Argumente.
Kölner Karnevals-StreitFeiern oder nicht? Dä ein säät su, dä andre su
Feiern Sie in diesem Jahr Karneval? Wahrscheinlich ist die Antwort der Kölner und Kölnerinnen auf diese Frage noch nie so gespalten ausgefallen, wie im Februar 2022. Die einen haben ihr Kostüm schon parat und können die jecken Tage kaum erwarten, die anderen sind fassungslos und können nicht verstehen, warum der Karneval trotz Corona-Pandemie so erlaubt wurde.
EXPRESS.de hat sich mit einem Kölner und einer Kölnerin getroffen und nachgefragt, wie die Stimmung bezüglich der anstehenden Karnevalstage in Köln ist. Und die Meinungen dazu könnten unterschiedlicher nicht sein.
Karneval erlaubt! Doch was sagen die Kölner und Kölnerinnen dazu?
Laura Demisai (23) gehört in diesem Jahr zu der Anti-Karneval-Fraktion. Sie kann nicht nachvollziehen, warum die Stadt das Feiern erlaubt hat. „Wir haben es ja am 11.11 gesehen, da hat das mit den Coronaauflagen überhaupt nicht funktioniert. Ich finde es unverantwortlich, quasi genau das gleiche nochmal zu machen“, erklärt sie gegenüber EXPRESS.de.
Die 23-Jährige äußert ihre Bedenken: „Sobald Alkohol im Spiel ist, vergessen doch alle die Coronaauflagen. Es gibt ja auch einen Grund, warum die Veranstaltungsbranche lahmgelegt ist. Denen gegenüber empfinde ich es übrigens auch als extrem unfair.“
Sie fragt sich: „Warum setzen wir den angekündigten Mini-Freedom-Day im März aufs Spiel, in dem wir eine Millionenstadt auf der Straße feiern lassen?“
Und wie wird sich die Wahl-Kölnerin aus Sülz dem Trubel entziehen? „Ich werde normal auf die Arbeit gehen und vielleicht flüchte ich sogar auch an die Nordsee“, erzählt sie. Damit wird sie wohl längst nicht die einzige sein und mit ihrer Meinung spricht sie vermutlich vielen Menschen aus der Seele.
Andere jedoch freuen sich, dass am Donnerstag (24. Februar 2022) endlich wieder et Trömmelche jeht. So auch Felix Rösen (26). Der Kölner lebt in der Südstadt und hat den Karneval in seiner DNA. Das kölsche Lebensgefühl feiern – das lässt er sich auch in diesem Jahr nicht nehmen.
Meinung zum Karneval in Köln geht wegen Corona extrem auseinander
„Letztes Jahr, als der Karneval abgesagt war, hat mein Herz geblutet. Dementsprechend freue ich mich dieses Jahr total, dass es wieder stattfindet. Als es erlaubt wurde, war für mich klar: Ich feier Karneval.“
Und das, mit einem guten Gefühl. „Ich habe mich in der Pandemie immer an die Regeln gehalten, das tue ich auch jetzt. Ich freue mich, dass ich durch meine Impfung ein Stück Normalität zurückbekommen kann. Besonders sicher fühle ich mich persönlich auch, weil ich zusätzlich noch genesen bin.“
Wie verbringt er die jecken Tage? „Ich treffe mich an Weiberfastnacht mit ein paar Freunden zum Frühstück, danach ziehen wir in der Stadt umher. Zusätzlich habe ich Eintrittskarten gekauft für eine Südstadtkneipe, die ein sehr gutes Konzept hat, womit ich mich absolut sicher fühle. Ich freue mich, die Kneipenszene zu unterstützen“, so der 26-Jährige.