Die Bürgergesellschaft Köln griff ein Dauer-Diskussionthema auf: Sie präsentierte das erste weibliche Dreigestirn. Die Jecken fanden scharfe Worte Richtung Kölner Festkomitee.
Deutliche Worte ans FestkomiteeKöln hat sein erstes weibliches Dreigestirn
Es ist eines der größten Themen in der kölschen Fastelovends-Szene: Wann gibt es endlich das erste weibliche Kölner Dreigestirn und wenn, wie sollte es aussehen? Die Antwort darauf präsentierte am Mittwoch (31. Januar 2024) die Bürgergesellschaft Köln bei ihrer Kneipensitzung in der Decksteiner Mühle.
Zu diesem karnevalistischen Höhepunkt in der über 200-jährigen Geschichte des Kölner Karnevals war auch Willy Millowitsch (Michael Melles) gekommen: „Ich bin extra us dem Himmeslpötzje jekumme, um den Adjutanten des ersten Damendreigestirns ze mache, dat losse ich mir nit nemme“, rief er den jecken Gästen zu und stimmte das Lied vom „Treuen Husaren“ an.
Bürgergesellschaft Köln veranstaltete Kneipensitzung
Und dann war es endlich so weit und Prinz Elsbeth (Weilberg-Busse), Bauer Martina (Wipperfürth) und Jungfrau Dagmar (Engel) zogen unter lautstarkem Jubel in den Saal ein. „Mit frischem Wind und Elan wollen wir die kölsch-karnevalistische Männerwelt durchlüften. Der Mietvertrag des Althergebrachten sollte sich langsam, aber bestimmt in den Mülleimer der Geschichte zurückziehen“, forderte Prinz Elsbeth in ihrer Rede ans Narrenvolk.
Und weiter: „Mit Charme, Grazie und einem Lächeln in den Augen sind wir für euch eure Lichtgestalten im kölschen Fasteleer.“
Getreu dem Motto: „Im Kölner Karneval weht ein frischer Wind – weil wir das erste Damendreigestirn sind“, präsentierte sich Bauer Martina selbstbewusst und angriffslustig: „Wir drei sind beruflich mit Büchern, Banken und dem Gesetz vertraut. Das bedeutet, dass auch das Damendreigestirn lesen sowie mit Geld und Paragrafen umgehen kann. Da stehen wir den Männern in nichts nach, auch wenn manche das behaupten.“
Deftig wie der Kölsche Boor ist, legte Martina nach: „Wir werden auch nicht von Ford mit teuren Autos gesponsert, mir kumme mit dem Lastenfahrrad.“
Auch wenn sich Jungfrau Dagmar von ihrer lieblichen Seite präsentierte, hielt sie mit ihrer Kritik nicht hinterm Berg: „Von wegen, oh wie bist du schön. Unser Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hat mich angerufen und sich über unsere Botox-Rechnungen für aufgespritzte Lippen beschwert. Sowas hätte es bei den männlichen Dreigestirnen noch nie gegeben. Der soll sich mal nicht so anstellen, schließlich haben wir auf die exklusive Hofburg im Dorint verzichtet und sind in die Jugendherberge in Riehl gezogen. Das gleicht doch wohl die Botox-Rechnungen mehr als aus“, polterte ihre Lieblichkeit und schob nach: „Was ist euch lieber? Ein schönes Dreigestirn oder eine schöne Hofburg?“
Und auch das amtierende Dreigestirn mit Prinz Sascha, Bauer Werner und Jungfrau Frieda bekam sein Fett weg. „Wir drei sind nicht verwandt, wobei die Verwandtschaft ja kein besonderer Vorteil ist, wie man gerade in der laufenden Session erkennen kann. Unsere Hüften, Stimmen und Vitalwerte halten durch. Wir haben jedenfalls bisher keinen Auftritt absagen müssen“, unterstrich Prinz Elsbeth.
Nur Jungfrau Dagmar war etwas traurig, weil Heidi Klum ihr den Dessous-Vertrag von Intimissimi vor der Nase weggeschnappt hat: „Und das, obwohl wir das erste Dreigestirn in Dessous sein wollten, wenn auch in Größe XXL.“
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Auch mit den Ornaten haderte ihre Lieblichkeit: „Laut Festkomitee müssen die Dinger ja authentisch sein. Das einzige, was uns Christoph Kuckelkorn als apartes Accessoire gelassen hat, ist unsere Federboa. Ganz ehrlich, nächstes Jahr werde ich Prinzessin in Düsseldorf – die haben zwar keine Stimmung, aber die schöneren Kostüme.“
Zum Schluss hatten die drei Würdenträgerinnen noch einen Ratschlag für ihre Nachfolgerinnen: „Ein lieber Rat mit Hirn für das nächste Dreigestirn, damit erst gar kein Hauen und Stechen entstehen kann, sollte das Dreigestirn nicht aus einer reinen Damengesellschaft kommen. Klasse wäre ein gemischtes Trifolium, was Tradition und Moderne – also eine weibliche Jungfrau – verbindet.“