Karnevals-TickerKlinik-Einsatz für die Roten Funken
Köln – „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ – so lautet das Motto der diesjährigen Karnevalssession.
Damit alle Jecken mit den neuesten Infos und Kuriositäten versorgt sind, berichtet EXPRESS bis zum Aschermittwoch in einem Sessions-Ticker von allen wichtigen Ereignissen im Fastelovend. Alaaf!
Rote Funken zu Besuch auf der Geburtsstation
Wie putzig ist das denn: Das Sessionsmotto nahm der Strickstrumpf-Knubbel der Roten Funken zum Anlass, am Freitagmorgen auf der Geburtenstation des Klinikums Holweide vorbeizuschauen: Neben Blumen hatten die Funke auch Strümpfe und Schals im Gepäck.
Darüber freuten sich auch Anna Weisbecker mit dem zwei Tage alten Sohnemann Thomas. „Tolle Aktion der Funken. Ich bin auch richtig jeck – vielleicht wird mein Sohn ja mal ein Roter Funke“, freute sich die Mama.
„Ne Knallkopp“ knallte gegen den Schrank
Schnee und Glatteis konnten Dieter Röder nicht stoppen. Trotzdem legte „Ne Knallkopp“ einen veritablen Unfall hin – aber in den eigenen vier Wänden.
„Es ist schon fast peinlich zu erzählen, aber ich bin Zuhause über einen Teppich gestolpert und dadurch unglücklich gegen einen Schrank geknallt“, so Röder lachend.
Mit vier Stichen musste die Wunde überm Auge genäht werden, bei der Herrensitzung der Prinzen-Garde am Sonntag trat der „Knallkopp“ trotzdem auf – mit großen Pflastern über dem Auge und lädierter Nase.
"Radio Köln"-Bühne zieht auf Schäl Sick
Weg aus der Südstadt, hin auf die Schäl Sick. Die „Radio Köln Weiberfastnachtsbühne“ steht in diesem Jahr nicht wie bisher auf dem Severinskirchplatz, sondern am Tanzbrunnen.
„Das Fest ist zu einem Massenevent geworden, für das der Kirchplatz nicht ausgerichtet ist“, so Radio Köln-Chefredakteurin Claudia Schall. Auftreten wird weiter alles, was im Karneval Rang und Namen hat. Der Eintritt bleibt frei, auf www.koelnticket.de können Freitickets ausgedruckt werden. Aber: Bei 9000 Besuchern ist Schluss!
„Der Umzug ist logistisch eine glückliche Lösung“, so „Räuber“ Kurt Feller. Die Moderation wird erstmals das „Morgenteam“ Christian vom Hofe und Judith Pamme gemeinsam mit Linus übernehmen.
Kardinal Woelki predigt mit blauem Auge
Trotz Kälte und Sturm: Der Karnevalisten-Gottesdienst im Dom hat am Mittwochabend viele Besucher angelockt – und alle Augen schauten auf den Kölner Erzbischof: Rainer Maria Kardinal Woelki entschuldigte sich vor den Jecken für sein „Veilchen“.
Er sei bei Glatteis gestürzt, aber er trage dies als alternatives Karnevalskostüm, meinte der Kardinal – augenzwinkernd. Und: Er hoffe, damit noch salonfähig zu sein.
Dann segnete er die Kerze des Kölner Kinderdreigestirns. „Das ist die Bunteste, die ich je hatte“, sagte der Kardinal, bevor er diese gemeinsam mit Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach und dem Kinderdreigestirn anzündete.
Dreigestirn zieht in die Hofburg ein
Aufgeregt? Nicht das designierte Kölner Dreigestirn! „Ich bin überhaupt nicht nervös. Die Freude überwiegt total“, sagten die drei Freunde in Lauerstellung Stefan Jung (Prinz), Stefan Knepper (Jungfrau Stefanie) und Andreas Bulich (Bauer) am Morgen beim Treffen im Brauhaus Sion.
Denn das künftige Trifolium der Narrenzunft knüpft da an, wo die Gesellschaft um den stolzen Präsidenten Thomas Brauckmann in der letzten Session aufgehört hat: beim Familienkarneval!
So ging’s im Bollerwagen und mit den Familien so bodenständig wie lange nicht in Richtung Hofburg. Und was für kleine Schätze haben sie bei ihrem Einzug in ihr neues Heim dabei?
„Natürlich etwas von meiner Tochter. Marja hat mir ein paar selbstgemalte Bilder mitgegeben“, verriet die designierte Jungfrau Stefanie.
Die Pullman-Belegschaft um Herbergsvater Henk van Ostrum wartete schon in Reih und Glied – im neuen Mottoschal der Hofburg natürlich.
„Den wollen bestimmt viele haben“, unkte Hofburg-Barchef Charly Fukuhura. Schließlich gab es auf der Bühne die Schlüssel – und das kommende Trifolium gab dabei eine tolle Figur ab.
Weniger schön: Die Abordnungen der Gesellschaften machten zwar den drei Regenten ihre Aufwartung – plapperten im Saal aber während der Rede von Prinz Stefan so laut, dass es Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach (kam trotz Virus vorbei) einfach zu bunt wurde.
„Hier wird nicht weitergesprochen, wenn da hinten Privatpartys abgehalten werden“, rief er den unaufmerksamen Jecken im hinteren Teil des Saales zu. Das saß!
Danach wurde weiter gefeiert – und ein Geheimnis kam ans Tageslicht: Das Trifolium wird bei der Proklamation am Freitag singen!
Manuel Sauer, Andrea Schönenborn und Simon Kurtenbach haben den Britpop-Song „Wat wör et Dreijesteen janz ohne all die Jecke“ im Studio aufgenommen. Erstes Fazit der Produzenten: „Die drei haben wirklich was drauf“, so Sauer.
Nicht nur musikalisch – auch ihr jeckes Herz haben die drei am rechten Fleck!
Mythos Prinzenproklamation
Wer ist wer in Köln? Und wer hat welchen Stellenrang in der Stadt? Ein Mal im Jahr zeigt sich das bei der Prinzenproklamation im Gürzenich. Am Freitag tummeln sich wieder 700 handverlesene Gäste auf dem gesellschaftlichen Höhepunkt der Stadt. Wer drin ist, ist in – EXPRESS erklärt das Mega-Event!
Pripro wird zum Kindergarten
Eigentlich ist es wohl behütet, doch EXPRESS lüftet schon jetzt exklusiv das Programm für den kommenden Freitag. Eins steht fest: Die Pripro wird zum Kindergarten!
Programmgestalter Joachim Wüst hat sich alle Mühe gegeben, das Motto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ umzusetzen: So soll Nachwuchs-Redner Stefan Dahm die Bühne entern, dazu kommt ein Kinderchor aus Solingen.
Auch mit von der Partie sind die „Lucky Kids“ unter der Leitung von Michael Kokott. Als Redner hat sich das Festkomitee für „Hausmann“ Jürgen Beckers entschieden. Auch Knacki Deuser wird dem erlauchten Publikum seine Aufwartung machen.
Musikalisch bekommen die Gäste mit Cat Ballou, Räuber und den Bläck Fööss auf die Ohren. Einer hat dem FK allerdings abgesagt: Eigentlich sollte Star-Comedian Tom Gerhardt für Spaß sorgen, doch das Engagement kam dann doch nicht zur Stande.
Haumann gerührt, Gürzenich mit LED-Leinwand
„Lupo“ Haumann zu Tränen gerührt
Bei seiner Ernennung zum Marschall kämpfte Hans-Georg „Lupo“ Haumann bereits mit den Tränen. Nur der Präsident der Ehrengarde darf diesen Titel tragen. Im April letzten Jahres wurde „Haumann zum Präsidenten gewählt – geht also erstmalig in dieser Funktion in die Session.
Als er jetzt beim Regimentsappell im Maritim von Kommandant Curt Rehfus eine originalgetreue Kopie des Schildes „Friedel Haumann- Saal aus der Hahnentorburg überreicht bekam, kullerten die Tränen. Friedel Haumann, Lupos verstorbener Vater war zwischen 1984 und 1996 ebenfalls Präsident der Ehrengarde.
Eines der größten Ziele von Präsi „Lupo“: „Ich werde mich mit all meinen Kräften dafür einsetzten, dass die Hahnentorburg der Ehrengarde erhalten bleibt“, versprach er.
Unter den Gästen im Maritim waren neben Bernhard Conin, Ludwig Sebus der ehemaligen Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner, den Alt-OBs Fritz Schramma und Jürgen Roters sowie Zoo-Direktor Theo Pagel auch Ralf Bernd Assenmacher. Über den Besuch des ehemaligen Arena-Chefs und Ex-Festkomitee-Präsidenten freute sich Haumann ganz besonders.
Gürzenich hat eine LED-Leinwand
Vorhang auf für das neue Bühnenbild im Gürzenich! Die Kranhäuser, der Dom, die Hohenzollernbrücke, Pänz und ein Stadtwappen mit Narrankappe – sechs Wochen lang arbeitete Architekt Roberto Campione mit 20 Mitarbeitern an dem zum Sessionsmotto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ passenden Bühnenbild.
„Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Veränderungen“, erklärt Petula Schepers, Geschäftsführerin der „Galeria Kaufhof Köln Hohe Straße“. Die auffallendste Neuerung ist eine LED-Leinwand mitten im Bühnenbild.
Hier sollen bei den 47 Karnevalsveranstaltungen mit über 60.000 jecken Besuchern, die in dieser Session im Gürzenich statt finden, Einspieler der gastgebenden Gesellschaften zu sehen sein.