EXPRESS-Kommentar zu den neuen Regelungen im Kölner Karneval.
Kommentar zu KarnevalWarum Kuckelkorn Kölns Corona-Sorgen begräbt
Köln. Die kommende Karnevalssession in Köln kann kommen. Das hat die NRW-Staatskanzlei mit vielen Verbänden erarbeitet. Eigentlich müsste durch Köln ein Jubelschrei gehen, denn der Fastelovend darf unter verständlichen Regeln gefeiert werden. Warum herrscht in den sozialen Netzwerken Skepsis? „Freut euch“, sagt unser Autor. Ein EXPRESS-Kommentar.
Wie man es macht – man macht es verkehrt. Am Dienstag konnte man den Eindruck gewinnen, dass viele Menschen nicht verstanden haben, welche Botschaft das Kölner Festkomitee da „mal so eben“ mitteilte. Kurz gefasst: „Leute, ihr könnt mit einfachen Regeln wieder feiern.“
Köln: Neustart mit Corona
Es ist nämlich nicht weniger als ein Neustart, eine Zeitenwende. Zunächst erleichtert es Vereinen, Künstlern und dem gesamten Apparat Kölner Karneval die so dringend erhoffte Planungssicherheit. Traut euch – wir dürfen wieder.
Vielleicht ist nach der langen Zeit der Versprechungen in der Corona-Pandemie eine gewisse Skepsis vorhanden. Der meist geschriebene Kommentar: „Mal abwarten, ob da nicht noch etwas kommt.“
Nein, denn das Instrument der Impfung, medizinische Erkenntnisse über die Genesung und die PCR-Tests lassen es wieder zu, im Rahmen dieser Regeln zu feiern.
Das gilt übrigens nicht nur für den Karneval, sondern für alle Veranstaltungen. Deshalb muss man den Verbänden wie dem Festkomitee Kölner Karneval aus Sicht der Veranstaltungsbranche dankbar sein. Sie haben in Düsseldorf die neue Freiheit in NRW erfolgreich verhandelt. Die platte Anmerkung sei gestattet: Ausgerechnet Bestatter Christoph Kuckelkorn begräbt in seiner Funktion als Festkomitee-Präsident die Corona-Sorgen der Kölner Vereine.
Köln: PCR-Test schließt keinen aus
Und nein: Die neue Regelung schließt niemanden aus. Wer feiern möchte, legt einen PCR-Test vor. Der wird für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können (Schwangere, chronisch Kranke) weiterhin bezahlt vom Staat. Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, müssen für die Sicherheit aller eben in die Tasche greifen. So sieht Solidarität aus. Denn Geimpfte haben auch ihren Arm hingehalten für die Gesundheit der Gesellschaft.
Man sollte deshalb auch akzeptieren, dass die überwiegende Mehrheit das Recht eingeräumt bekommt, nach so langer Zeit wieder das „alte“ Leben leben zu dürfen. Ohne Einschränkungen.
Freu dich, Kölle! Der 18. August 2021 war aus vielerlei Gründen ein guter Tag.