Das Kölner Dreigestirn hat eine erste Zwischenbilanz der Session gezogen. Alle genießen ihr Amt, bemängeln jedoch den straffen Zeitplan in der kurzen Session. Zudem nervt ein Thema Prinz Sascha I. besonders.
„Einfach nur ätzend“Kölner Dreigestirn zieht Bilanz – eins nervt Prinz Sascha I. ganz besonders
Die Zeit rast in der Karnevalssession. In gut zwei Wochen erlebt das Dreigestirn beim Straßenkarneval bereits den Höhepunkt und das Ende seiner Regentschaft. Am Donnerstag (25. Januar 2024) blickten Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda auf die bisherigen Wochen zurück.
„Wir haben über 400 Auftritte, manchmal 18 an einem Tag“, sagt Sascha Klupsch angesichts der permanenten Zeitnot. „Wir jagen durch die Auftritte. Da bleibt ein bisschen was auf der Strecke“, räumt auch Werner Klupsch ein. „Gerne würden wir uns noch häufiger mit den Leuten unterhalten, Fotos machen. Aber dann stehen schon die Adjutanten hinter uns.“
Kölner Dreigestirn: Über 400 Auftritte in knapp fünf Wochen
Jeden Morgen genießt der Prinz nach dem Aufstehen den Blick auf den Dom von seinem Zimmer in der Hofburg. Danach geht es zum Schminken und dann rein ins Ornat. „Wir waren schon etliche Male im Gürzenich. Da können wir die Veranstaltungen kaum mehr auseinanderhalten“, sagt er. „Bei den sozialen Terminen, sei es auf Palliativstationen, in Altenheimen, Krankenhäusern oder bei der Bahnhofsmission spüren wir eine ganz andere Aufmerksamkeit. Das sind die Termine, an die man sich erinnert.“
Neben dem Zeitdruck stört den Prinzen vor allem ein Verhalten an manchen Jecken: „Mit Abstand das Schlimmste ist das ekelhafte Gebettele um die Prinzenspange. Wenn man merkt, dass sich die Leute nur mit einem unterhalten, um dieses Stück Blech zu bekommen. Da ist mir recht schnell der Spaß an dieser Spange abhandengekommen. Daher denke ich oft schon gar nicht mehr daran, sie zu verteilen, weil es einfach nur ätzend ist.“
Eigentlich soll die Prinzenspange die Menschen im Karneval auszeichnen, die etwas Gutes tun. „Das ist die höchste Auszeichnung im Fastelovend“, sagt Sascha. „Wir wollen damit die Präsidenten, die die Sitzungen leiten, ehren oder bei sozialen Terminen die Mitarbeiter wertschätzen, dem Hotelpersonal oder Kellnern eine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die Spange ist nicht für jeden im Foyer, der danach fragt.“
Noch etwas trifft den Prinzen hart: Er kann seinen Hund Charlie nicht sehen. Am Donnerstag feierte der Geburtstag – ohne sein Herrchen. „Trotzdem muss ich sagen, dass das das perfekte Trifolium für mich ist. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, wie eine Familie. Und ich mag es, wenn die Jecken sich auf uns freuen, aufmerksam zuhören und bei unserem Medley mitmachen.“
Auch die Jungfrau hatte in dieser Session schon ihren traurigen Moment. Durch seinen Muskelfaserriss im Becken ist Friedrich Klupsch angeschlagen. „Nach sechs, sieben Auftritten am Tag fängt es an, schwer zu werden. Ohne die großartige ärztliche Betreuung könnte ich es nicht durchziehen.“ Aufgrund der Schmerzen musste „Frieda“ auch schon einen Tag komplett sausen lassen.
Jungfrau Frieda leidet unter den Folgen des Muskelfaserrisses
„Da habe ich echt getrauert, als ich nicht mitdurfte. Da war ich schon knatschig“, gab Friedrich zu. Auch am Donnerstag gab es bei einem Termin nur ein „Zweigestirn“, weil im Krankenhaus noch ein Kontrolltermin anstand. „Besser mal nachschauen lassen, damit wir nicht nachher noch einen größeren Schaden haben.“
Bauer Werner genießt die Dreigestirns-Zeit. „Es ist noch besser, als ich es mir vorgestellt habe. Die Euphorie bei den Menschen ist toll.“ Er wünscht sich nur noch mehr Zeit. „Man hat zu uns gesagt, dass wir auf der Bühne gut wären, aber im Foyer Weltklasse. Wir wollen an die Leute ran. Aber meistens bleibt uns nicht einmal die Zeit, ein Kölsch auszutrinken.“