Auf zur Kirmes: In den Sommerferien lockt in Köln der Pop-up-Freizeitpark „Happy Colonia“. Doch am Familientag mussten Polizei und Ordnungsamt einschreiten.
Kirmes in KölnCorona-Chaos: Polizei muss eingreifen - bittere Folge für Familientage
Köln. „Happy Colonia“: Die Kirmes auf der Deutzer Werft ist ein wahres Highlight in diesem Sommer, bis zu 4000 Besucher haben hier seit dem 31. Juli ihren Spaß. Doch jetzt mussten Kölner Polizei und Ordnungsamt eingreifen.
Familientag am Mittwoch, 4. August. Das Wetter ist spitze, der Andrang ist groß. Die Veranstalter, die Gemeinschaft Kölner Schausteller, achtet sehr darauf, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. Es gilt 3G: getestet, geimpft oder genesen. Doch das gefällt an dem Tag nicht allen Kirmes-Fans...
Stadtsprecher Robert Baumanns erläutert gegenüber EXPRESS.de: „Besucher haben an diesem Familientag Zäune überrannt, eine große Personengruppe konnte sich unbefugt Zutritt zum Gelände verschaffen.“ Fatal!
Hintergrund, so Baumanns: „Für die Einhaltung aller infektionsschutz- und sicherheitstechnischen Belange haben der Betreiber sowie die Stadt Köln verschiedene Maßnahmen getroffen.“ Es sind nur 4000 Personen gleichzeitig auf dem Gelände zugelassen, damit 1,5 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden können.
Und, so der Stadtsprecher: „An den Ein- und Auslassstellen wurden entsprechende Vereinzelungsanlagen installiert, damit auch hier der Mindestabstand gewahrt bleiben kann. Zusätzlich wurde das gesamte Gelände als Versammlungsstätte eingefriedet, um den unkontrollierten Zulauf zu unterbinden.“
Wegen Bürgerbeschwerden war der Ordnungsdienst der Stadt am 4. August ausgerückt und musste feststellen, dass in einer mehrere hundert Meter langen Warteschlange rund 1000 Personen standen, die überwiegend die Abstände nicht einhielten und keine Masken trugen.
Baumanns: „Passanten sowie Radfahrende mussten auf die stark befahrene Siegburger Straße ausweichen. Aufgrund dieser erhöhten Unfallgefahr wurde zusätzlich die Polizei hinzugerufen.“
Dann kam es außerdem noch dazu, dass Besucher, die nicht warten wollten, die Zäune überrannten.
Kirmes in Köln: Besucher kletterten über eine Mauer
Eigentlich ein Fall für die Security des Veranstalters. Doch um den Ansturm zu stoppen, waren einfach nicht genug Sicherheitsleute vor Ort - obwohl der Veranstalter wie vorgegeben 25 davon auf dem Gelände kontrollieren ließ.
Nachdem Polizei, Ordnungsdienst und Security die Situation unter Kontrolle bringen konnten, wurde der Veranstalter von der Stadt Köln dazu verpflichtet, mehr Sicherheitspersonal bereitzustellen, so Baumanns. Was inzwischen auch geschehen ist.
René Bauermeister, Sprecher der Gemeinschaft Kölner Schausteller erläutert EXPRESS.de: „Es hat am Einlass bei der Corona-Kontrolle einen Rückstau gegeben. Das Sichten von Unterlagen, Personalausweis, die Frage nach dem Namen und der nötige Blick ins Gesicht dauern ihre Zeit - das wollten einige Besucher aber nicht hinnehmen.“
Kirmes in Köln: Familientage abgesagt
So sei es dann zu dem ärgerlichen Vorfall gekommen, dass Besucher über Zäune kletterten, um aufs Gelände zu kommen. Der Schausteller-Sprecher: „Das Security-Personal wurde inzwischen aufgestockt, die Drängelgitter können alle Gäste aufnehmen, die Corona-Kontrollen laufen glatt.“
Traurige Folge des Vorfalls aber: „Wir werden keine weiteren Familientage mehr machen“, so Bauermeister. Die waren am 12. und 18. August geplant, die Fahrgeschäfte hätten für den halben Preis genutzt werden können. Aber das Risiko, dass der Ansturm auch in dem Fall wieder zu groß ist, es zu Problemen kommt, will man nicht eingehen.
Sei es drum: Noch bis zum 22. August drehen sich bei „Happy Colonia“, Kölns erstem temporären Freizeitpark, die Karussells. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags von 13 bis 21.30 Uhr. Nur am Mittwoch, 11. August, stehen die Fahrgeschäfte still.